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Haus Krehan

Objekt

Haus Krehan

Ort

2000 Stockerau
Am Neubau 2
Korneuburg
Weinviertel

Bautentyp

Einfamilienhaus

Baustoffe

Ziegel

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1932

ArchitektIn

Karl Krehan

Lage

48° 23' 0'' N
16° 12' 48'' E

VERMÄCHTNIS
Das aparte Eckhaus mit Flachdach repräsentiert zeitlos jene Moderne, die unter dem Begriff »Neue Sachlichkeit« für klare Geometrie
steht.


Architekt Karl Krehan, 1900 geboren, entwarf das Haus für seine Eltern Franziska und Karl, Betreiber einer Handelsagentur in Stockerau. Mit Anfang 30 verstarb der junge Architekt an Tuberkulose. Die Umsetzung erfolgte durch den Stockerauer Baumeister Wenzel Tiersch.

Über einem Fundament aus Beton wurde der mehrgeschoßige Bau in Ziegel errichtet. Zwischen den Fenstern kam Klinker als gestaltendes Element zum Einsatz. Der Anstrich der Fassade in zwei Grüntönen entspricht dem Original. Farbe war Programm: Das Stiegenhaus war ursprünglich in Rot-Grün gehalten. Der Eingang liegt im Westen.

Der aktuelle Besitzer und Neffe des Architekten führte seine Anwaltskanzlei im Haus. Heute wird es rein zu Wohnzwecken genutzt. Interessantes Detail: Nach dem Krieg wurde nolens volens ein Stockwerk vermietet, da aufgrund des großen Mangels an Wohnungen Maßnahmen zur Schaffung von Unterbringungen verordnet worden waren. Doch zumindest konnte die Familie in ihr Haus zurückkehren. 1945–1947 war darin die Kommandatur der sowjetischen Besatzung untergebracht.

Geschichtsträchtig ist auch die Platane im südseitigen Garten: Sie wurde als einer von drei Bäumen anlässlich der Errichtung des nahen Bahnhofs im Jahr 1841 gesetzt.

Text: Theresia Hauenfels