Raum Zita Kern

LAND UND LITERATUR
Ein alter Bauernhof, mitten im Marchfeld, versteckt in einem kleinen Wald. Die Besitzerin Zita Kern, Landwirtin und Literaturwissenschafterin, wünschte sich einen Raum zum Schreiben und Lesen. Den geeigneten Ausgangspunkt dazu fanden ARTEC Architekten (Bettina Götz und Richard Manahl) in einem alten Stallgebäude.

Die neuen Nutzungen sind zum einen direkt im Bestand (ein Baderaum) untergebracht, zum anderen dient dieser als Sockel für das aufgesetzte Objekt des Lese- und Schreiberaums: eine Holzbox mit schimmernder, metallener Außenhaut, zur Hofseite geknickt, um das Volumen nicht als zu schwer erscheinen zu lassen und die Sonne hereinzuholen. Dem Raum vorgelagert sind zwei Terrassen, die ihn ins Freie erweitern. Erschlossen wird die neue Struktur über eine seitliche Treppe, die ebenfalls in eine Aluminiumhülle gefasst ist. Perfekt nimmt die glänzende Oberfläche dieses architektonischen Eingriffs die Tönung des Himmels an, ist Teil des Hofes, jedoch davon auch deutlich abgesetzt. Intellektuelle Ebene und bäuerliche Arbeitswelt – auf einfache Weise auseinander gezogen: »Das Neue zeigt sich im Hofensemble als unzweideutig neu, der blanke Aluminiumkörper nimmt die Stimmung von Wetter und Umgebung auf. Der Bau wird immateriell, sein Zweck undurchsichtig«, so ARTEC Architekten, die für dieses Projekt 1998 den Aluminium-Preis erhielten und damit einen markanten wie schönen
Meilenstein in ihrer Karriere setzten.