architekturlandschaft.niederösterreich

Agrana

Objekt

Agrana

Ort

3950 Gmünd
Conrathstraße 7
Gmünd
Waldviertel

Bautentyp

Industrie Bürobauten

Baustoffe

Beton
Ziegel

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1942

ArchitektIn

Heinz Siller

Lage

48° 45' 48'' N
14° 58' 43'' E

STARK MIT STÄRKE
Auf dem Terrain des ehemaligen Deportiertenlagers des Ersten Weltkriegs wurde 1919 ein Dampfsägewerk errichtet, das 1933 stillgelegt wurde.


Mit der Gründung der Landwirtschaftlichen Kartoffelverwertungs-Aktiengesellschaft 1938 begann man, nach Vorbild des oberösterreichischen Werks Aschach eine Stärkefabrik zu entwickeln. Aufgrund der verkehrstechnisch günstigen Lage an der Franz-Josefs-Bahn fiel die Wahl auf Gmünd. Die bewegte Geschichte des Betriebs kann man in Gerhard Stadlers Industriegeschichte Niederösterreichs nachlesen. Die Fabrik – mitten in Österreichs Hauptanbaugebiet der Kartoffel – dominiert mit einer Werksfläche von 15 ha bis heute den Stadtteil Gmünd II. An der Werkseinfahrt befinden sich zwei Bürobauten aus dem Jahr 1942: geplant
von Heinz Siller, »einem vormaligen Vertreter und Mitstreiter der Wiener
Moderne«, wie es in »Bauen unterm Hakenkreuz« heißt. Helmut Weihsmann
spricht weiters von einem Beispiel für zeitloses, nicht ideologisch inspiriertes
Bauen. Lagerhäuser für die Kartoffeln sind rund um Kesselhaus und Schlot
angeordnet. Der »Waldviertler Erdäpfel«, Leitprodukt der »Genuss Region«, wird v. a. im Bezirk Gmünd angebaut. In keiner anderen Fabrik Österreichs wird Kartoffelstärke erzeugt.

Text: Theresia Hauenfels