Archiv der Zeitgenossen

SICHER UNTER DER ERDE
Adolf Krischanitz schuf sich im Laufe seiner Karriere einen besonderen Ruf als Architekt von einzigartigen Kulturbauten. Sein Können konnte er bei der Gestaltung des »Archivs der Zeitgenossen« am Campus Krems demonstrativ unter Beweis stellen.

Auch diesmal gelang ihm eine für ihn typische, unaufgeregte Gestaltung. Quasi an einem »sicheren Ort«, im Untergeschoß des Campus Krems, entstand ein – wie Krischanitz es formuliert – »Geviert mit Archiven«. Die vier unterirdischen Archivräume mit je 8 x 5 m bilden zusammen einen Kubus, der innerhalb einer klimakontrollierten Halle steht. Die vier Räume vermitteln alles, was ein Archiv braucht: eine in sich geschlossene Ruhe für einen konzentrierten Blick. Ausgedrückt wird dies in einer rundum einheitlichen Gestaltung: Sowohl die Böden als auch die Regalwände, die Deckenträger oder die Möblierung sind in einer Holzart ausgeführt. Eine Lichtdecke sorgt für eine gleichmäßige Beleuchtung. Nichts in diesen Räumen soll vom Wesentlichen, von den Originaldokumenten, ablenken. Zusätzlich wurden ein Veranstaltungsraum und ein Depot eingerichtet. Von außen jedenfalls, oder besser von oben am Campus stehend, sieht man von dem Archiv nichts, nur der Grundriss des Gevierts wurde aus Stein in den Rasen gesetzt.