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Evangelische Kirche Amstetten

Objekt

Evangelische Kirche Amstetten

Ort

3300 Amstetten
Preinsbacherstraße 8
Amstetten
Mostviertel

Bautentyp

Kirche Kapelle

Baustoffe

Ziegel

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1954

ArchitektIn

Rudolf Palmitschka

KünstlerIn

Kunibert Zinner

ArchitektIn

Friedrich Rollwagen

Lage

48° 7' 36'' N
14° 53' 6'' E

Im Mostviertel gibt es wenige evangelische Sakralbauten. Meistens finden sich die Gläubigen in Betsälen zusammen oder nutzen vorhandene katholische Kirchen in Ökumene. Eine Ausnahme stellt die evangelische Kirche von Amstetten dar.


Diese wurde in zweijähriger Bauzeit von Friedrich Rollwagen gemeinsam mit Rudolf Palmitschka gebaut und 1957 feierlich eröffnet. Durch den Zuzug – meist evangelischer – Industriearbeiter aus Deutschland, wurde Amstetten 1922 wieder zur eigenständigen Gemeinde. Der Beschluss der ansässigen Gläubigen für eine eigene Kirche war bereits 1913 gefallen, die Umsetzung sollte auf sich warten lassen. Der für diese Aufgabe gewählte Architekt Friedrich Rollwagen hat bis in die 1970er weitere evangelische Bauten in Niederösterreich und Wien realisiert.
Gemäß der allgemein eher nüchternen Bauweise im protestantischen Kirchenbau stellt die Ausführung in Amstetten keine sinnliche Übersteigerung von Form oder Material dar. Von außen prägt die asymmetrische Form, sowie der beigestellte Glockenturm mit Zweiglockengeläut den glatt verputzten gelben Bau. Der Hauptraum wird von dünnen tragende Stahlsäulen gegliedert. Die offene Dachschräge erlaubt Einblicke in den Dachstuhl. Die Empore ist aus Beton, der Tischaltar aus grünem Marmor. Individualität erhält der Raum durch das Glasfenster. Eine weitere Besonderheit stellt der auferstandene Christus am Kreuz mit erhobenem Haupt von Kunibert Zinner dar.
Historisch interessant ist ein Detail am Rande: die Kirche, die mit Hilfe Freiwilliger gemauert wurde, ist größtenteils von Frauen gebaut.

Text: Theresia Hauenfels