architekturlandschaft.niederösterreich

Bahnhof Wiener Neustadt

Objekt

Bahnhof Wiener Neustadt

Ort

2700 Wiener Neustadt
Bahnhofplatz 1
Wiener Neustadt
Industrieviertel

Bautentyp

Verkehr

Baustoffe

Beton
Stahl

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 2006

ArchitektIn

Paul Katzberger

Lage

47° 48' 41'' N
16° 14' 4'' E

Österreichweit am zweitstärksten frequentiert, wurde der Bahnhof in Wiener Neustadt von Paul Katzberger erneuert. Vor allem von PendlerInnen genutzt, wurde eher die Anmutung einer Haltestelle wie eines klassischen Bahnhofs gesucht.


Die Infrastruktur ist unter dem Motto „Geschwindigkeit als Qualität“ angelegt. Die Halle basiert auf dem Prinzip einer klassischen Markthalle. Das quadratische Stützraster in Schleuderbeton à 8,20 x 8,20 ist einerseits orthogonal orientiert, andererseits im Winkel von 45° stimmig erfahrbar. Damit ergibt sich eine optimale Verbindung zum Tunnel, über den die Perrons erschlossen werden. In jedes Rasterfeld wurde eine kreisrunde Lichtkuppel mit einem Durchmesser von 1,60 gesetzt. Vorbild für diese Lichtlösung war die bibliothèque nationale in Paris von Labrouste. Die Struktur erinnert an eine Markthalle. Die Gestaltung kommt ohne protzige Materialien aus. Stattdessen setzte der Architekt auf zurückhaltende, robuste und leicht zu pflegende Werkstoffe wie Granit, Beton und Chrom-Nickel-Stahl. Etwa 22.000 Passagiere nutzen täglich die Anlage, bei einer NutzerInnen-Bewertung erreichte Wiener Neustadt 2007 den zweiten Platz im Ranking „schönster Bahnhof Österreichs“. Das Gebäude ist bewusst niedrig gehalten, um die Silhouette von Schneeberg und Hoher Wand nicht zu stören. Am Vorplatz übernimmt ein frei stehendes Vordach als Transitzone die Funktion einer Kolonnade. Leicht auskragend, setzt es einen Bezug zur Ästhetik der nahe liegenden Bauten der Nachkriegszeit.

Text: Theresia Hauenfels