architekturlandschaft.niederösterreich

Seebühne Lunz / See

Objekt

Seebühne Lunz / See

Ort

3293 Lunz am See
Scheibbs
Mostviertel

Bautentyp

Kunst im öffentlichen Raum
Theater Musik Kino

Baustoffe

Beton
Stahl

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 2004

KünstlerIn

Hans Kupelwieser

Statik

werkraum wien ZT OEG

Günther Dreger

Lage

47° 51' 18'' N
15° 3' 0'' E

Ein steiler Hang am Ende des Strandbades von Lunz am See schien Hans Kupelwieser der richtige Ort zu sein, um bei einem geladenen Wettbewerb der Niederösterreich Kultur seinen Entwurf für eine Seebühne einzureichen.


Seit 2004 ist das nostalgische Ambiente des Lunzer Seestrandes um eine bespielbare Skulptur von Kupelwieser ergänzt. Mit bunt lackierten Booten, die Kindheitserinnerungen aufsteigen lassen, kann man nun am See nicht nur an Freizeitarchitektur aus den 50er Jahren, sondern ebenso an der puristischen Seebühne vorbei gleiten. Für Suzie Heger, langjährige Festivalintendantin der Sommerspiele „Wellenklänge“, ist die Bühne wegen ihrer skulpturalen Form, aber auch aufgrund der hervorragenden Akustik ein idealer Spielort. In Anlehnung an frühere Auftritte bei den Wellenklängen, bei denen sich die Musiker auf dem Forschungsboot der biologischen Station befanden, lässt Kupelwieser die eigentliche Bühne auf luftgefüllten Aluminiumkammern am Wasser schwimmen, über zwei Stege mit der Arenasituation der Tribüne verbunden. Die Betontreppe über besagten steilen Hang bietet den Zusehern auf den Sitzstufen einen freien Blick auf Bühne und See.
Vor Schlechtwetter schützt ein mobiles Faltdach in Stahl-Holzkonstruktion, das jeweils vor der Veranstaltung mit hydraulischem Druck durch aufgepumptes Seewasser aufgezogen wird. Das Ablassen des Tanks lässt nicht nur das Dach wieder in seine Ausgangsposition zurückgehen, sondern führt das abfließende Wasser über einen Steg als Wasserfall in den See. Bewusst in den Kontext des Strandbades gesetzt, dient die Seebühne untertags als Sonnendeck für Badegäste. Der Steg wird zum Sprungturm. Die Multifunktionalität des Projektes, das in Kooperation mit „werkraum“ umgesetzt wurde, führt bis zur Lagerung der schwimmenden Bühne an einem Ankerplatz unter Wasser während der Wintermonate.

Text: Theresia Hauenfels