architekturlandschaft.niederösterreich

Haus St. Joseph

Objekt

Haus St. Joseph

Ort

3423 St. Andrä Wördern
Donaustraße
Industrieviertel

Bautentyp

Einfamilienhaus

Baustoffe

Beton
Glas

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Planung: 2005
Fertigstellung: 2008

ArchitektIn

Wolfgang Tschapeller

Lage

48° 20' 13'' N
16° 12' 20'' E

Aus der Ambivalenz bezieht das am Rand von St. Andrä Wördern gelegene Haus seine Stärke: archaisch vertraut und berührend fremd.


Auf dünnen Stahlrohrstützen, einem Dreibein, zwei Zweibeinen und einem Einbein, ruht der quaderförmige Betonbau mit den unregelmäßigen Fenstereinschnitten und dem schräg hochgeklappten obersten Raum.
Von 1,20 m bis zu 2, 10 Meter steigert sich der Raum unter dem Haus. Der Jahreszeitenwechsel verändert das Haus, einmal sitzt es direkt auf den grünen Spitzen des Maisfeldes, dann wieder steht es ganz über den Dingen der Natur.
Konzeptueller Beginn war ein längliches, quaderförmiges Papiermodell, das eingebeult und eingedellt wurde. Die so entstandenen Hohlräume nehmen die Funktionen auf. Tschapeller spricht von einem alternativen Verfahren der Raumproduktion, das nicht durch das Stellen von Wänden zur Definition von Raum gelangt, sondern durch Eindellen und Eindrücken den Raum aus dem Raum nimmt. Betrachtet man nun die Raumverläufe, so legt sich die abstrakte Assoziation der Geomorphie der umgebenden Aulandschaft und des Flußbettes nahe.
Die äußere Betonform ist durch Massivität gekennzeichnet. Die Innenform (2165 x 515 mm), das die aus dem modellhaften Entwurfsverfahren gewonnenen Räume nachbildet, ist ein komplett in weiß gehaltener Gipsplatteneinbau. In den schiefen Wänden funktionieren normale Türen nicht. Ändern gewöhnliche Formatierungen, wie Türen ihre Form, dann ist bei den Verwendern ein umdenkender Lernprozess notwendig.

Text: Elke Krasny