architekturlandschaft.niederösterreich

Villa Herzberg-Fraenkl

Objekt

Villa Herzberg-Fraenkl

Ort

2763 Neusiedl-Waidmannsfeld
Viktor-Bunzl-Straße 2
Wiener Neustadt
Industrieviertel

Bautentyp

Einfamilienhaus

Baustoffe

Ziegel

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1924

ArchitektIn

Josef Frank

Lage

47° 53' 27'' N
15° 58' 2'' E

In Anlehnung an die 1914 errichtete „Villa Bunzl“ wurde, ebenfalls von Josef Frank, für Theodor Herzberg-Fraenkl das Direktorenwohnhaus der Papierfabrik entworfen. Trotz schlichter und leicht ländlicher Anmutung, erkennt man dem Gebäude seinen Charakter als villenartiges Landhaus an.


Dezent repräsentiert das Haus mit seinen vorgelagerten Terrassen und Pfeilern. Es war der Führung des Unternehmens kein Anliegen, mit Prunk die eigene, bevorzugte gesellschaftliche Stellung zu demonstrieren. Auch Frank spricht von der „demokratischen Ästhetik der Schlichtheit.“ Vielmehr besteht der Luxus des Hauses im Inneren, in der Schaffung einer großzügigen Wohnsituation. Aufgrund der Hanglage sind nicht an allen Seiten die drei Geschosse sichtbar. Nach außen tritt das Landhaus mit hellem Putz, akzentsetzendem Sichtziegelmauerwerk und grauem Walmdach auf. Der Hauptzugang liegt an der Ostseite. Die südliche Haushälfte ist als Ganzes Wohnraum, drei Schlafräume befinden sich im Obergeschoss. In seinem Aufsatz „Die moderne Einrichtung des Wohnhauses“ (1927) entwirft Josef Frank ein Bild vom Menschen im Industriezeitalter, der bei der Einrichtung einen Ausgleich zur Arbeitswelt sucht und kein Interesse an „Maschinenästhetik“ hat. Gerade für ein Haus, das in unmittelbarer Nähe zur Arbeitsstätte des Hausherren lag, mag dies gegolten haben.

Text: Theresia Hauenfels