architekturlandschaft.niederösterreich

Flughafen Schwechat

Objekt

Flughafen Schwechat

Ort

1300 Schwechat
Postfach 1
Wien - Umgebung
Industrieviertel

Bautentyp

Verkehr

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Planung: 1938
Fertigstellung: 1988/ 1993/ 1996/ 2008

ArchitektIn

ARGE Baumschlager Eberle

Fehringer-Wilke-Jakubec

Lage

48° 7' 10'' N
16° 33' 38'' E

Lässt man die sich verändernden Nutzungen und Architekturen des Flughafens Schwechat als Zeitrafferbewegungen vor dem inneren Auge ablaufen, so lassen sich paradigmatisch folgende Verbindungslinien festhalten: Kriegslogik und zivile Nutzungen, beginnende Luftfahrt und die rasante Akzeleration globalisierten Transports, Sicherheit und Shopping.


Von Nicht-Orten im Sinne Marc Augés wandeln sich Flughäfen zu distinkten Hubs mit angeschlossenen Dienstleistungen und transitorischen Überwachungsschleusen.

Im Jahr 1938 wurde zwischen Schwechat und Fischamend ein Fliegerhorst gebaut, ab Dezember 1944 wurde ein Teil des Flughafens Konzentrationslager. 1945 übernahmen die Alliierten den Flughafen, die Royal Airforce richtete Linienflüge ein, 1954 wurde die Wiener Flughafen Betriebsgesellschaft gegründet und 1959 die Start- und Landebahn auf 3.000 Meter verlängert. 1960 wurde das neue Abfertigungsgebäude eröffnet.
Die Planungsgemeinschaft Fehringer-Wilke-Jakubec war ab 1988 für die Konzeption der neuen Gesamtplanung zuständig, die eine segmentartige, asymmetrische Spange vorsah, an deren Enden je ein kreisförmiger Pier platziert wurde. Die gesamte Pieranlage umfasste 21 Andockstellen, die sukzessive realisiert wurden. Im Jahr 1988 wurde der Pier Ost-Terminal mit acht Gates eröffnet. 1993 erfolgte die Eröffnung des Plaza Shopping Bereichs, 1996 die des Pier-West mit 12 Gates.

Die nächste Etappe in der Flughafenerweiterung, der so genannte VIE Skylink, mit Fertigstellung 2008, beruht auf einem Entwurf von Baumschlager & Eberle, der die neue Ankunftshalle bananenförmig an den bestehenden Terminal 1 anschließt, von wo aus die Passagiere in einen 460 Meter langen Pier gelangen, an dem auch die großen Airbusse 380 andocken können. Das städtebauliche Konzept für das Büro- und Parkhausareal nördlich der Abfertigungshalle stammt ebenfalls von Baumschlager & Eberle wie auch der Terminal 1A, der während der Bauarbeiten als Provisorium zur Erhöhung der Kapazitäten errichtet wurde. Die leichte Stahlrahmenkonstruktion hat eine transparente Haut aus Polykarbonatbahnen.

Text: Elke Krasny