architekturlandschaft.niederösterreich

Schuhhaus Wunderl Sollenau

Objekt

Schuhhaus Wunderl Sollenau

Ort

2601 Sollenau
Wiener Neustädter Straße 62
Wiener Neustadt
Industrieviertel

Bautentyp

Lokale Geschaefte

Baustoffe

Beton
Glas

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1988

ArchitektIn

Hans Peter Petri

Lage

47° 53' 13'' N
16° 15' 8'' E

1856 als Schuhwerkstatt mit Erzeugung von Maßschuhen von Franz Wunderl (I) gegründet, fand das Schuhhaus – seit 1931 in Sollenau ansässig –1988 gegenüber dem Stammlokal ein neues zu Hause . Hier wird seitdem die „heiße Ware“ in anspruchsvoller Architektur an die designbewussten KundInnen vermittelt.


Der Wiener Standort, von Franz Wunderl (V) und seiner Frau Andrea 1992-1996 geführt, sorgte für großes Echo in der Szene. Die fashionistas pilgern mittlerweile nach Sollenau. An einer Durchfahrtsstraße gelegen, hat das Schuhhaus ein nüchternes Umfeld. Es befindet sich weder an einer Flaniermeile, noch in einer Einkaufszentrum ähnlichen Situation. Die Architektur greift den Moment des schnellen Vorbeibewegens mittels horizontaler Strukturen auf. Da wäre zum einen die längsgezogene Einsicht ins Lokal über das Schaufenster mit Glasfeldern, die zum Boden reichen, und zum anderen die konsequente Wiederholung der Balkenform im Mobiliar. Ein durchgängiger Quader in Betongewand dient der Präsentation der Ware, ebenso ein schmaler Verkaufstisch. Zum Anprobieren lässt man sich auf Sitzquadern nieder. Das Ambiente ist puristisch, die verwendeten Materialien stehlen den Schuhen und Taschen nicht die Show. Vielmehr schafft die Einrichtung der beiden Verkaufsebenen eine Bühne für die luxuriösen Konsumgüter. Dementsprechend erhöhen die drei Stufen am Zugang diese Wirkung, die Konsumenten werden dabei selbst zu Akteuren.

Text: Theresia Hauenfels