architekturlandschaft.niederösterreich

Rund ums Flugfeld Wiener Neustadt

Objekt

Rund ums Flugfeld Wiener Neustadt

Ort

2700 Wiener Neustadt
Flugfeldgürtel
Wiener Neustadt (Stadt)
Industrieviertel

Bautentyp

Kirche Kapelle
Sonderbauten
Wohnhaus Siedlung

Baustoffe

Beton
Ziegel

Projektstatus

ausgeführt

Lage

47° 49' 41'' N
16° 13' 43'' E

Zentrale Position im Viertel nahm die ehem. Kaiser-Karl-Fliegerkaserne ein, die 1914-1917 durch Theiß & Jaksch errichtet wurde und von der bis auf den Portalbau und das Offiziers-Wohngebäude nur mehr das Kesselhaus erhalten ist.


Dieser wurde 1933/34 durch die katholische Gemeinde angekauft und zu einer Kirche umfunktioniert. Der Schornstein wurde 1937 zum dreigeschossigen Glockenturm. Im Krieg stark beschädigt, wurde die Kirche 1960-1964 durch Josef Patzelt um ein Pfarrheim erweitert. In nächster Nähe befindet sich die Wohnhausanlage am Flugfeld. Sie wurde für die ArbeiterInnen der Rüstungsindustrie 1915/1916 von Theiß & Jaksch geplant und 1918-1922 für die Erste Republik als modellhafte Wohnhausanlage errichtet. Geschäftseinbauten, große Fenster und eine halboffene Bauweise zeichnen den dreigeschossigen Bau aus. Die Art-Deco-Elemente an den Fassaden wurden nach 1945 teilweise entfernt. Gegenüberliegend wurde die Luftwaffensiedlung nach Plänen von Viktor Drozda 1939-1941 errichtet. Die vier lang gestreckten Wohnblocks stellten die größte Siedlung für die Angehörigen der Luftwaffe dar, sie ist bis heute erhalten. Wenig findet man noch vom Fliegerhorst Wiener Neustadt. Josef Wöhnhart entwarf die Flugzeughallen und Hangare, die direkt an die Militär-Anlage von Theiß & Jaksch anschlossen. Bis Kriegsende waren sie unversehrt geblieben, jedoch größtenteils im Vorfeld der Bodenkämpfe gegen die sowjetischen Truppen durch SS-Truppen und den Volkssturm gesprengt worden.

Text: Theresia Hauenfels