architekturlandschaft.niederösterreich

Robert-Zangerl-Hof

Objekt

Robert-Zangerl-Hof

Ort

2620 Neunkirchen
Schreckgasse 14
Neunkirchen
Industrieviertel

Bautentyp

Wohnhaus Siedlung

Baustoffe

Ziegel

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Baubeginn: 1927
Fertigstellung: 1928

ArchitektIn

Hubert Gessner

Lage

47° 43' 7'' N
16° 5' 7'' E

Im Zentrum von Neunkirchen befand sich eine Schraubenfabrik, die 1823-1989 betrieben worden ist. Die Sprengung der beiden letzten Schlote fand 2002 statt. Die starke Industrialisierung des Ortes hinterließ auch im Wohnbau Spuren.


Ein Arbeiterwohnhaus, zentrumsnah gelegen, stammt von Hubert Gessner. Der Architekt gehörte zu den führenden Planern des „roten Wien“, von ihm stammt u.a. das Verlagshaus „Vorwärts“ (1907) oder der Reumannhof (1926). Hubert Gessner war nicht nur mit Sozialistenführer Victor Adler, sondern auch mit Karl Renner befreundet, der in Gloggnitz, nicht weit von Neunkirchen, ein Sommerhaus besaß, das der Architekt 1930 aufstockte. Im Gegensatz zu den Wiener Gemeindebauten war das Neunkirchner Wohnhaus „nur“ dreigeschossig. Der etwa zeitgleiche Reumannhof, dem das Gebäude sehr verwandt ist, war von Zeitgenossen ob seiner Höhe als „Wolkenkratzer“ diffamiert worden. Gessner selbst bevorzugte die Bezeichnung „Hochhaus“. Beiden Bauwerken gemein ist der symmetrische Aufbau sowie die expressionistisch anmutenden Zacken, die der Fassade ein plastisches Auftreten geben. Hierin vermutet Markus Kristan einen möglichen Einfluss durch den tschechischen/slowakischen Kubismus. Der Eingang zur U-förmigen Anlage erfolgt durch einen Rundbogen. Der Sockel aus Haustein gibt dem rot gestrichenen Gebäude eine ländliche Note. Benannt wurde das Wohnhaus nach Robert Zangerl, Bürgermeister von Neunkirchen von bis.

Text: Theresia Hauenfels