architekturlandschaft.niederösterreich

Rollfähre Klosterneuburg

Objekt

Rollfähre Klosterneuburg

Ort

3400 Klosterneuburg
Rollfährenstraße
Wien - Umgebung
Industrieviertel

Bautentyp

Verkehr

Baustoffe

Holz
Stahl

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1935

Paul Wobornik

Lage

48° 19' 39'' N
16° 19' 44'' E

Als Verbindung zwischen Klosterneuburg am rechten und Korneuburg am linken Donauufer eingerichtet, ging bereits 1893 die „Fliegende Brücke“ für den Personenverkehr, im Jahr darauf auch für den Wagenverkehr in Betrieb.


Der große Eisstoß an der Donau 1929 zerstörte die Fähre. 1935 wurde die bis heute betriebene Rollfähre nach Plänen von Ing. Paul Wobornik errichtet. Die Kosten wurden gleichermaßen zwischen den beiden Stadtgemeinden aufgeteilt. Bei der Seilüberführung wirkten Pionierdetachments des Heeres mit, zum Einsatz kamen dabei Motorboote, Ankerpontons und Reservezillen . Die Anlage umfasste Seilturm, Seilanker, Ankerblock, Turmblock, Landungseinrichtung, ein Wartehaus aus Holz sowie das Fährschiff mit Holzaufbau. Entlang eines Stahlseils, das zwischen den Ufern gespannt wurde, bewegt sich seit damals die Rollfähre, von der Strömung getrieben, über eine Seilrolle zwischen den beiden Zielorten. Als einzige Überquerungsmöglichkeit der Donau zwischen Tulln und der Wiener Nordbrücke erfreute sich die Rollfähre großer Beliebtheit und blieb auch während der Kriegsjahre in Betrieb. In Fliegerangriff verursachte 1944 massive Schäden, dabei wurde u.a. das Wartehaus zerstört. Nach 1945 wurden bald entsprechende Schritte zur Wiederherstellung gesetzt. Die Überfuhr betrug für einen Erwachsenen 30 Groschen, für einen Ochsen 50g und für einen Autobus ohne Insassen 400g. Seit 1994 ist die Fähre mit einer Tragkraft von 25 Tonnen in Privatbesitz.

Text: Theresia Hauenfels