architekturlandschaft.niederösterreich

Rollett-Museum Baden

Objekt

Rollett-Museum Baden

Ort

2500 Baden
Weikersdorfer Platz 1
Baden
Industrieviertel

Bautentyp

Museum Ausstellung Bibliothek

Baustoffe

Ziegel

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Baubeginn: 1903
Fertigstellung: 1905

ArchitektIn

Rudolf Krausz

Lage

48° 0' 11'' N
16° 13' 32'' E

Am Anfang des 20. Jahrhunderts realisierte Rudolf Krausz (1872-1928) in Baden, wo er den letzten Lebensabschnitt verbrachte, wichtige Bauwerke. Er galt in Wien und Umgebung als prominente Architektenpersönlichkeit. Zu seinen Bauten zählt der Wiener Trattnerhof am Graben von 1911/12.


Für die Gemeinde Weikersdorf bei Baden wurde 1905 ein repräsentatives Rathaus errichtet. Mit dem späthistoristischen Bauwerk traf Rudolf Krausz den Zeitgeschmack. Die Fassade verfügt über einen Turm, der im obersten Geschoss eine Umgangsgalerie integriert. Ausgestattet mit reichlich Ziergiebeln, Glockendach und üppigem Säulenportal lieferte das Rathaus auch Zeugnis der guten wirtschaftlichen Verhältnisse, unter denen es errichtet wurde.
Mit der Eingemeindung zu Baden wandelte sich 1912 die Funktion des öffentlichen Bauwerks. Seitdem besteht das Rollett-Museum am Weikersdorferplatz. Der Badener Landesgerichtsarzt Dr. Franz Anton Rollett (1778-1842) legte eine umfassende naturwissenschaftliche, archäologische und historische Sammlung an, die 1867 als Schenkung an die Stadt Baden erging. Teil davon ist Franz Joseph Galls Schädel- und Büstensammlung, der als Hirnforscher Ende 18. Jhdt/ Beginn 19. Jhdt für große Aufmerksamkeit sorgte. Wer heute das Museum besucht, begegnet u.a. der Lebendmaske von Napoleon Buonaparte sowie der Totenmaske seines Sohnes, dem Herzog von Reichstatt.

Text: Theresia Hauenfels