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Pfarre Christkönig (Kardinal-Friedrich-Gustav-Piffl-Gedächtniskirche)

Objekt

Pfarre Christkönig (Kardinal-Friedrich-Gustav-Piffl-Gedächtniskirche)

Ort

2640 Gloggnitz
Hartholzstraße 56
Neunkirchen
Industrieviertel

Bautentyp

Kirche Kapelle

Baustoffe

Beton
Glas

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Planung: 1927
Baubeginn: 1933
Fertigstellung: 1962

ArchitektIn

Clemens Holzmeister

Lage

47° 40' 19'' N
15° 56' 15'' E

Geometrische Monumental-Präzision

Im Jahr 1927 plante Clemens Holzmeister für Gloggnitz den Neubau einer Pfarrkirche. Der Erzbischof von Wien, Gustav Kardinal Piffl, verbrachte die Sommerfrische regelmäßig auf dem Schloss Kranichberg, über seine Vermittlung lud Pfarrer Bucher Holzmeister zu dieser Bauaufgabe ein.


Holzmeister plante eine gestaffelte Hallenkirche mit hochaufragendem, prismatischen Chorturm als weithin sichtbarem Wahrzeichen. 1933, ein Jahr nach dem Tod von Erzbischof Piffl, war Baubeginn. Das aufwändige Projekt wurde 1934 als Kardinal-Gustav-Piffl-Gedächtniskirche eingeweiht und hatte in der politisch-katholischen Orientierung des Ständestaats zeichenhaft ideologische Bedeutung. Zwischen Einfachheit und monumentaler Expressivität entwickelte Holzmeister eine Neuinterpretation lokaler Bautraditionen. Doch die finanziellen Mittel fehlten. Der Bau wurde eingestellt. In einem zweiten Bauabschnitt wurde zwischen 1956 und 1962 die Kirche von Holzmeister umgeplant und fertig gestellt. Die Orientierung wurde umgedreht, die Dimensionen des immer noch mächtigen Betonbaus zurückgenommen und der Altar vom Turm nach Osten verlegt. Der Chorturm wandelte sich so zum Torturm über der Eingangshalle. Der 29 Meter hohe Turm hat ein Moasik mit einem wachehaltenden Engel, im Turm befindet sich eine von Giselbert Hoke gestaltete Kapelle. Die Betonpfeiler in den Seitenschiffen sind mit burgenländischem Lorettostein belegt, die Fenster sind aus Bergkristall und Rosenquarz.

Text: Elke Krasny