architekturlandschaft.niederösterreich

Pfarrkirche Böhlerwerk

Objekt

Pfarrkirche Böhlerwerk

Ort

3333 Böhlerwerk
Nellingstraße 5
Amstetten
Mostviertel

Bautentyp

Kirche Kapelle

Baustoffe

Beton
Stahl

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1972

ArchitektIn

Rainer Bergmann

Hans Oszwald

Lage

47° 59' 1'' N
14° 44' 54'' E

Dass die erste Stahlkirche Österreichs, Baujahr 1930, gerade in Böhlerwerk entstand, ist nicht verwunderlich – denn der Standort ist seit jeher durch den metallverarbeitenden Betrieb Böhler, heute Böhler-Uddeholm, geprägt. Im Jahr 1972 wurde die Kirche jedoch abgerissen.


Auf dem Grund oberhalb, von Böhler zur Verfügung gestellt, wurde eine neue Kirche gebaut. Aus dem Architekturwettbewerb, bei dem 71 Pläne eingereicht worden waren, ging der Kärntner Rainer Bergmann gemeinsam mit Hans Oszwald als Sieger hervor. Umgesetzt wurde ein Konzept, bei dem im Sinne des 2. Vatikanums der Altar in das Zentrum des sakralen Raums gesetzt wurde. Über ein trichterförmiges Gefälle mit halbkreisförmigen Kirchenbänken entwickelt sich die Annäherung an den kubischen Altartisch in hellem Marmor, der eine besondere Belichtung durch vier quadratische Lichtkuppeln erhält. Diese sind in die Kassettendecke aus Stahlbeton, von der Leuchten mit Glaskugeln abhängen, eingelassen. Die kubische Form von Altar und Kassettendecke wiederholt sich in der Orgel und im Tabernakel, das ebenso wie das Vortragskreuz von Josef Schagerl aus poliertem Edelstahl geschaffen wurde.

Es gibt keine Beichtstühle, dafür ein eigenes Zimmer zum Beichten. Die Wochentags- und Taufkapelle ist durch eine Glastür vom Hauptraum getrennt.

Am Vorplatz, das sich die Kirche mit dem Pfarrhaus teilt, steht der Glockenturm, ein Betongerüst. Die Glocke, die von der alten Kirche übernommen wurde, ist aus Stahl.

Text: Theresia Hauenfels