architekturlandschaft.niederösterreich

Pfarrkirche zur Hl. Familie

Objekt

Pfarrkirche zur Hl. Familie

Ort

3385 Prinzersdorf
Hauptplatz 3
St. Pölten
Mostviertel

Bautentyp

Kirche Kapelle

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1964

ArchitektIn

Julius Bergmann

Lage

48° 12' 11'' N
15° 30' 59'' E

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs mit steigender Einwohnerzahl der Bedarf an einer eigenen Kirche. Der Beschluss zum Kirchenbau fiel 1955, noch im gleichen Jahr wählte ein Preisgericht Julius Bergmann als Architekt.


Julius Bergmann, der bereits in der Zwischenkriegszeit als Architekt tätig war, schuf mit der Kirche ein expressionistisches Spätwerk. Situiert an der Stirnseite eines weiträumigen Platzes, der neben der Durchzugstraße liegt, ist der Kirchenbau von weiteren Bauten aus den 1960er Jahren umgeben.
Ein gedeckter Brückengang führt zum Ensemble von Sakristei, Pfarrhaus und Kindergarten.
Dem Namen entsprechend, trägt die Kirche an der Ostfassade ein monumentales Mosaik der Hl. Familie von Hermann Bauch (1967/68). Der zeltförmige Innenraum des Skelettbaus ist durch immer enger abfolgende Pfeiler expressiv gegliedert. Die Schlitzlukenreihe, die über den von Robert Herfert gestalteten Rundfenstern liegt, belichtet den weiträumigen Saal indirekt. Der Zugang zum bühnenartig erhöhten Presbyterium erfolgt über einen breiten, zentralen Treppenaufgang. Darunter liegt die Werktagskapelle. Auf ikonographischer Ebene stellt der Bau das Schiff Petri dar. Der dominante Turm versteht sich als Schiffsmast, im Nordwesten läuft die Chorpartie kielförmig zusammen, und die Rundfenster mit der Darstellung der Zehn Gebote erinnern an Bullaugen.

Text: Theresia Hauenfels