Villa

In der Josefstraße, in der zwischen 1920 und 1930 Wohnhausanlagen von Rudolf Wondracek (Nr. 43–55, bzw. 57-69) und Hermann Richter (Nr. 58–64), aber auch großzügige Einfamilienhäuser u. a. von Robert Wohlmeyer (Nr. 15) oder Josef Winkler (Nr. 24) entstanden, liegt eine große Eckvilla von Klemens Flossmann.

In Herzogenburg geboren, gründete Flossmann (1882–1951) in den 1920er Jahren ein Büro in St. Pölten. Für Bauherren Viktor Kroboth übersetzte er in der Josefstraße Gestaltungselemente des Wiener Gemeindebaus in Villenarchitektur: Der kubische Baukörper mit Flachdach ist durch einzelne Fassadenteile strukturiert, die mit unterschiedlich langen Gesimsteilen gekennzeichnet sind. Die Wandteile sind vertikal und horizontal genutet. Ausschnittweise ist die Fassade mit Backstein verkleidet. Für Abwechslung sorgt weiters die Gliederung der Wandteile in rosa und ockerfarbenem Putz. Auch die Fenster variieren. Vorwiegend ohne Rahmen in die Mauer eingeschnitten, unterscheiden sie sich durch ihre Größe.

Der halbkreisförmige Erker im 1. Obergeschoss, der zugleich als Balkon für das 2. Obergeschoss fungiert, durchbricht die geometrische Reduktion auf den Kubus. Durch die Loggia mit Eckpfeiler im 2. Obergeschoss öffnet sich das Haus an einer markanten Stelle. Die dreigeschossige Villa hat ihre urbane Wirkung bis heute erhalten.