architekturlandschaft.niederösterreich

Kraftwerk Ybbs-Persenbeug

Objekt

Kraftwerk Ybbs-Persenbeug

Ort

3370 Ybbs
Donaudorfstraße
Melk
Mostviertel

Bautentyp

Sonderbauten

Baustoffe

Beton

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1959

Lage

48° 11' 23'' N
15° 4' 10'' E

Das Laufkraftwerk Ybbs-Persenbeug wurde 1959 fertiggestellt und in den 1990er Jahren mit dem Einbau eines zusätzlichen Maschinensatzes auf den neuesten Stand der Technik gebracht.


Die Geschichte des Kraftwerks beginnt 1923 mit einem Entwurf des Schweizer Ingenieurs Oskar Höhn, der jedoch aufgrund der wirtschaftlichen Depression nicht realisiert wurde. Im Jahr 1938 wurde der Entwurf durch die Rhein-Main-Donau-Aktiengesellschaften erworben, die 1942 mit dem Bau des Kraftwerkes begannen, diese jedoch kriegsbedingt 1944 wieder eingestellt wurden. In der Nachkriegszeit wurde zunächst 1947 die Österreichische Donaukraftwerke AG gemäß des Verstaatlichtengesetzes gegründet, die das Projekt zwar 1948 bei der Wasserrechtsbehörde einreichte, jedoch nicht in Angriff nehmen konnte, denn die Anlage unterstand als Deutsches Eigentum nicht der österreichischen Verfügungsgewalt. Erst 1953 gaben die Besatzungsmächte grünes Licht. Nachdem auch die Wasserrechtsverhandlungen 1954 abgeschlossen waren, konnten die Bauarbeiten gemäß der neuen, überarbeiteten Entwürfe begonnen werden. Obwohl zweimal Donauhochwässer in den Jahren 1955 und 1956 die Baugruben fluteten, konnten die Verzögerungen ausgeglichen und die Südschleuse im Dezember 1956 termingerecht in Betrieb genommen werden. Vom Teilstau zum Vollstau mit Ende der gesamten Bauarbeiten dauerte es bis 1959.
Das Hauptbauwerk liegt bei Schloss Persenbeug, unmittelbar oberhalb der Stadt Ybbs. Zwei Kranbrücken spannen sich über die Anlage, auch Straßenbrücken für den öffentlichen Verkehr wurden errichtet. Ebenso können Schiffe die Anlage passieren. Die Schleusenanlage liegt am linken, die Montagehalle und das Betriebgebäude am rechten Donauufer.
Ybbs-Persenbeug, eines der größten Flusskraftwerke Europas, erzeugt durchschnittlich 1.335,9 Mio kWh. Sein Strauraum beträgt 34 km. Als 1996 bei laufendem Betrieb die zusätzlichen Maschinen eingebaut wurden, stellt dies weltweit eine Novität dar.

Text: Theresia Hauenfels