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Pfarrkirche Maria Lourdes

Objekt

Pfarrkirche Maria Lourdes

Ort

3100 St. Pölten
Kremser Landstraße 48
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel

Bautentyp

Kirche Kapelle

Baustoffe

Beton
Ziegel

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Baubeginn: 1959
Fertigstellung: 1961

ArchitektIn

Franz Barnath

BauherrIn

Erzdiözese St. Pölten

Lage

48° 13' 0'' N
15° 37' 33'' E

Die Pfarrkirche Maria Lourdes in St. Pölten wurde von Franz Barnath gestaltet und 1961 fertiggestellt.


Ebenfalls vom gleichen Architekt stammt das Haus in der Linzer Straße für den „Katholisch Patriotischen Volks- und Preßverein der Diözese St. Pölten“ aus dem Jahr 1951, das später zum NÖ Pressehaus wurde. Im Bezirk St. Pölten findet man weiters den Anbau eines südlichen Seitenschiffes an die Pfarrkirche hl. Margarethe von 1950 in St. Margarethen an der Sierning.
Franz Barnath setzte beim Bau der Pfarrkirche Maria Lourdes mit dem weithin sichtbaren Turm ein deutliches Zeichen in die Stadtlandschaft rund um die Kremser Straße, die vom Bahnhof in Richtung Norden führt. An die Kirche mit flachem Satteldach und Betonpfeilern entlang der Langhauswände grenzt im Nordosten der Pfarrhof an.
Eine große Glasrosette markiert den Portalanbau der Kirche. Auch im Inneren des Sakralbaus kommt den Glasfenstern eine besondere Rolle zu. Der Raum scheint in violettes Licht getaucht zu sein. Die Darstellungen in Glas des Künstlers Robert Herfert zeigen an den Langhauwänden Figuren etwa nordseitig Bernadette von Lourdes. Auch in der Wochentagskapelle, im Südwesten gelegen, greift die farbige Glasgestaltung stark in die Wirkung des Raumes ein: Robert Herfert zeigt mit Gegenüberstellungen von Gut in Böse ikonographisches Programm: grünender vs. dürrer Baum, oder brennende Öllampe vs. Vulkan.
Die Strukturierung des Innenraumes der Kirche funktioniert jedoch nicht nur über die Lichtwirkung, sondern auch über die einander überkreuzenden Betonrippen, die über Wandpfeiler gegliedert sind. Der Chor wurde durch Treppen abgesetzt und stuft sich zum flachen Rund der Apsis hin ab. Der Kunstführer „Dehio“ beschreibt die Wirkung der Raumsituation, zu der die indirekt beleuchteten Fenster beitragen, als „kulissenmäßig“.

Text: Theresia Hauenfels