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Straßenmeisterei und Technische Dienste St. Pölten-West

Objekt

Straßenmeisterei und Technische Dienste St. Pölten-West

Ort

3100 St. Pölten
Linzerstraße 106
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel

Projektstatus

ausgeführt
Wettbewerb

Chronologie

Planung: 1989
Fertigstellung: 1991

ArchitektIn

Franz Gschwantner

BauherrIn

NÖPLAN

Lage

48° 11' 54'' N
15° 36' 7'' E

Ein technischer Nutzbau
Mit der Realisierung dieser Anlage zu Beginn der 90er Jahre stellt Franz Gschwantner eindeutig unter Beweis, dass regionale Verkehrsbauten keiner ländlich verbrämten, pseudo-traditionellen Verkleidung bedürfen.


Straßenmeistereien sind technische Verkehrsbauten, die dem Unterhalt der in ihrem Zuständigkeitsbereich liegenden Bundesstraßen oder Landesstraßen dienen. Sie unterhalten einen enormen Fuhrpark, der gewartet, gewaschen, repariert werden muss sowie auch für Wintereinsätze benötigtes Streugut. Franz Gschwantner hatte den von den NÖPLAN ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entschieden. Die aus mehreren Bauteilen zusammengesetzte Anlage der Straßenmeisterei und Technische Dienste St. Pölten-West liegt an der Bundesstraße B 1. Mit einer schlichten, flach ins Gelände gebetteten Komposition wird auf die regionalen Dimensionen der traditionellen Gutshöfe des Pielachtales als auch auf topologische Gegebeheiten reagiert. Von Norden nach Süden hat das Grundstück einen Niveauunterschied von ungefähr fünf Metern. Flach, ohne sich zu ducken, bietet die Anlage den starken Winden, die hier oft herrschen, wenig Angriffsläche. Mit strenger Rhythmisierung bringen die Fassaden klar zum Ausdruck, dass es sich um einen technischen Nutzbau handelt. Die Materialien sprechen unverkleidet die Sprache der technischen Funktion: Betonsteinmauerwerk, Stahlbetonseklett, Metallkonstruktionen. Der Verwaltungs- und Wohntrakt ist an der Bundesstraße gelegen, in den Untergeschossen befinden sich die Garagen, Schutzräume, Archiv sowie das zentrale Bekleidungslager der niederösterreichischen Straßenverwaltung. Tiefer gelegen befinden sich die einzelnen Hallen mit den Tankstellen, Werkstätten, Garagen sowie Waschanlagen für den Fuhrpark. Eine Hackschitzelheizung behält die gesamte Anlage. Die von Grünstreifen der Autobahnen oder entlang von Landesstraßen anfallenden Abfallhölzer werden hier ihrer letzten Nutzung zugeführt. Als Windschutz recycliert wurden Bäume und Sträucher aus den Schrebergärten, die im Zuge der Errichtung des St. Pöltner Regierungsviertels verschwunden sind.

Text: Elke Krasny