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AKW Zwentendorf

Objekt

AKW Zwentendorf

Ort

3435 Zwentendorf
Tulln
Mostviertel

Bautentyp

Industrie Bürobauten
Sonderbauten

Baustoffe

Beton

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Baubeginn: 1972
Fertigstellung: 1978

Lage

48° 21' 14'' N
15° 53' 16'' E

Wie kaum ein anderer Bau hat das Atomkraftwerk Zwentendorf die Bevölkerung in der österreichischen Geschichte des 20. Jahrhunderts bewegt.


Der Grundstein für den Krafwerksbau wurde im März 1971 in einer Generalversammlung der GKT gelegt. Als kommerzieller Betriebsbeginn wurde der August 1976 avisiert. Nach einem Bewillungsverfahren startete der Baubeginn im April 1972.
Im Zeitraum von Juni 1973 bis Jänner 1978 wurde das Kraftwerk mit technischer Ausrüstung bestückt, so auch mit dem 1100 Tonnen schweren Sicherheitsbehälter oder den Brennelementen, die vom Bundesheer eingeflogen wurden. In der Zwischenzeit sammelte sich unter dem Stichwort „Atomkraft Nein Danke“ eine breite Gegnerschaft: Demonstrationen und eine rege öffentliche Diskussion, die von ausführlicher Berichterstattung begleitet wurde, führten dazu, dass die SPÖ-Alleinregierung unter Bundeskanzler Bruno Kreisky am 5./8. November 1978 eine Volksabstimmung über Ja oder Nein zum Einsatz von Atomenergie in Österreich durchführen ließ. Mit knapper Mehrheit wurde die Inbetriebnahme des AKW verhindert.
Das Gebäudeensemble, das als Zeitzeuge aus den 70er Jahren im Dornröschenschlaf hinter einer hohen Einzäunung liegt, hat Kosten in der Höhe von 14 Milliarden Schilling (knapp eine Milliarde Euro) verursacht. Das Atomkraftwerk Zwentendorf, dessen stille Liquidierung 1985 beschlossen wurde, dient durch den Verkauf des technischen Innenlebens bis heute anderen Schwesternwerken als „Organspender“. Unterschiedliche Nutzungen des Geländes stehen aktuell zur Diskussion.

Text: Theresia Hauenfels