architekturlandschaft.niederösterreich

Tor zum Landhaus

Objekt

Tor zum Landhaus

Ort

3100 St. Pölten
Rennbahnstraße 29
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel

Bautentyp

Industrie Bürobauten
Lokale Geschaefte

Chronologie

Fertigstellung: 1998

ArchitektIn

Boris Podrecca

Wolfgang Pfoser

Lage

48° 12' 15'' N
15° 37' 56'' E

Als Entrée zum Regierungsbezirk von St. Pölten ist das Büro- und Geschäftshaus „Tor zum Landhaus“ von Boris Podrecca markante Schnittstelle im Übergang zwischen der Altstadt und dem neuen Viertel.


Dort, wo sich der massive Baukörper erhebt, baut sich aus dessen Muskulatur im Bewegungsmoment das Tor auf. Das gekonnte Spiel zwischen tragenden und getragenen Elementen sorgt für abwechslungsreiche Formensprache. Die Öffnung des Bauwerkes durch zwei unterschiedlich orientierte Halbhöfe setzt das Bürogebäude in Kontext zur umliegenden Architektur – den Vorplatz des Landhauses, sowie das Geschäftszentrum am Landhauspark.
Die Baumasse, die als polygone Plastik angelegt ist, wird durch die Fassadengestaltung in Stein und Glas strukturiert. Dunkle und helle Steinbänder wechseln entlang der horizontalen Achse ab, durchbrochen von der Transparenz der Glasfenster. Die Dichotomie von stabilem und liquidem Material setzt sich beim Dachaufsatz fort.
Die Wirkung der Fassade, das Sprechen ihrer Ornamentik, wird durch die Überlagerung mit unzähligen Werbebannern zum Verstummen gebracht.
Als „Tomatenfleck auf dem Hemd“, Wortlaut Podrecca, fungiert ein roter Pavillon an zentraler Stelle – als Echo zum Museum gedacht, in dem wie in Pavillons des 19. Jahrhunderts ein einziges Kunstwerk gezeigt werden sollte. Nun beherbergt "der Bau im Bau" St. Pöltens Kinder- und Jugendanwaltschaft.

Text: Theresia Hauenfels