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Gestaltungs- und Verkehrskonzept für Waidhofen

Objekt

Gestaltungs- und Verkehrskonzept für Waidhofen

Ort

3340 Waidhofen/Ybbs
Waidhofen/Ybbs
Mostviertel

Projektstatus

ausgeführt
nicht realisiert

Chronologie

Planung: 1991
Fertigstellung: 2002

ArchitektIn

Ernst Beneder

Lage

47° 57' 38'' N
14° 46' 25'' E

Stadt in Veränderung
1991 schrieb die Stadtverwaltung Waidhofen einen Gestaltungs- und Verkehrskonzeptwettbewerb aus. In umfassender Auseinandersetzung mit Grenzen und Möglichkeiten städtischer Transformation errang Ernst Beneder den ersten Preis.


Seit vielen Jahren hatte sich der aus Waidhofen stammende Beneder fotografisch mit seiner Stadt auseinandergesetzt, minutiös alle Bauten und die Veränderung der Kleinstadt und ihrer Strukturen flächendeckend in tausenden von Aufnahmen dokumentiert. Das Wissen um die eigene Stadt sowie der in der Fremde geschulte Blick, Beneder hatte mehrere Jahre in Japan gearbeitet und gelebt, schärften die differenzierte Wahrnehmung von Räumen, dem Miteinander von Geschichte und Gegenwart, von Urbanität und Landschaft. Plätze, Straßen, der Verlauf der Ybbs, der kleinstädtische Nahbezug zur umgebenden Natur, prägten das Gesamtkonzept. Im öffentlichen Raum präsentierte Beneder die verschiedenen Eingriffe, planlich auf Tafeln dargestellt, direkt vor Ort und trat in einen zehn Jahre währenden intensiven Kommunikationsprozess mit den Bürgerinnen und Bürgern und der Stadtverwaltung. Diese Arbeit der Kommunikation, der Architekturvermittlung, kam aus eigenem Engagement, finanziell abgegolten wurde sie nicht. Der Erneuerungsprozess kam ins Stocken. Was dann plötzlich dem Projekt auf die Sprünge half, war die Auszeichnung mit dem Otto-Wagner-Städtebaupreis, auf den 2002 der Kulturpreis der Stadt Waidhofen folgte. Schritt um Schritt sollte die Realisierung der Interventionen zur Stadtsanierung erfolgen. Die dichtgedrängte, bis ins Mittelalter zurückgehende Gebäudeansammlung der städtischen Verwaltung wurde 1995 zum Offenen Rathaus umgebaut, der Ybbsuferweg wurde realisiert, Oberer und Unterer Stadtplatz auch. Doch das intendierte Gesamte ist Stückwerk geblieben, Anbindung an die Bahn, Parken, Parkgaragen, Stege und Verbindungen durch die Stadt wurden nicht umgesetzt. Die Stadt war in Einzelelemente als Planungselemente zerlegt worden, manche dieser Elemente sind leider Plan geblieben.

Text: Elke Krasny