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Sparkasse St. Pölten, Stammhaus

Objekt

Sparkasse St. Pölten, Stammhaus

Ort

3100 St. Pölten
Herrengasse 4
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel

Bautentyp

Bank

Baustoffe

Glas
Stahl

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Planung: 1999
Fertigstellung: 2000

ArchitektIn

Ernst Beneder

Anja Fischer

Statik

Pörner + Partner

BauherrIn

Sparkasse St. Pölten

Lage

48° 12' 19'' N
15° 37' 32'' E

Lösung ohne Barrieren
Übersichtlichkeit und barrierefreier Zugang waren Ziele des geladenen Wettbewerbs für den Umbau des Stammhauses der Sparkasse Niederösterreich in St. Pölten.


Das bestehende Hochparterre lag 1,20 m über Straßenniveau, das Prunkstiegenhaus stand den Wegen durch das Gebäude im Weg. Mit einem nun selbstverständlich erscheinenden Trick wurden die Hindernisse elegant beseitigt. Das Hochparterre wurde im mittleren Teil auf Erdgeschoßebene abgesenkt, in der Domgasse und der Herrengasse gibt es Kundeneingänge, die Erschließung verläuft längs der Halle, stört die Wege im Inneren nicht. Nebeneffekt war die Vervielfachung der Nutzflächen, Archiv im neuen Kellergeschoss sowie Büroflächen in der eingezogenen Galerie. In der Halle schaffen Viertelniveausprünge neue Orientierungsmaßstäbe. Verteilerniveaus ergeben Plattformen und Bühnen, strukturieren die Halle. In collageähnlichen Schnitten begegnen sich die ordnenden Eingriffe und der Bestand, zeigen, wie auf das Bestehende reagiert wurde, um vielgliedrige Raumsituationen zu schaffen. Beim Eingang Herrengasse wird man vom Treppenlauf der alten Prunkstiege begrüsst, die Medienwand beim in der Mittelachse gelegenen Eingang Domplatz fungiert als Raumteiler zur Halle. Der frühere Innenhof wurde schwungvoll bis ins dritte Obergeschoss hinauf mit einer Glas- und Stahlkonstruktion überdacht. Naturstein und Glas prägen die Atmosphäre. Wachauer Grün aus einer Resthalde des Spitzer Steinbruchs, der nun unter Naturschutz steht, wurde verwendet.
Den Eingangsbereich markieren Natursteineinschlüsse, Störungen im Stein wurden zum ästhetischen Moment. In der kontrastreichen Begegnung des Bestandes von 1886 mit dem Neuen entstehen unerwartete Berührungen, in der die Raum- und Materialqualitäten der Setzung des Neuen voll und ganz zur Geltung kommen.

Text: Elke Krasny