Schiffswerft Korneuburg
2100 Korneuburg
Am Hafen 6
Korneuburg
Weinviertel
Industrie Bürobauten
Beton
ausgeführt
Fertigstellung: ab 1938
48° 20' 30'' N
16° 19' 14'' E
STAPELLAUF
Die »Kulturwerkstätte am Hafen« bemüht sich, die Mitte der 1990er Jahre liquidierte Schiffswerft dauerhaft für Veranstaltungen zu etablieren: Schon das Donaufestival hatte den spröden Charme der historischen Werkhallen für sich entdeckt.
Die Werft erlebte nach ihrer Gründung Mitte des 19. Jhdt. über Jahrzehnte permanente Erweiterungen. 1938 wurde der Betrieb in die Reichswerke »Hermann Göring« eingegliedert. Betreut durch Architekt Alexander Popp, der u. a. in Linz die Tabakwerke plante, wurde das Gelände ausgebaut. Die Vergrößerung des Werfthafens, die Schaffung neuer Hellinge (meist abgeschrägter Platz zur Errichtung eines Schiffes) und Stapelplätze, die Errichtung eines Werkstättengebäudes, die Einrichtung einer Lehrlingswerkstätte sowie der Ausbau technischer Anlagen und Materiallagerplätze waren Teil des Programms in Folge der Ernennung zum »kriegswichtigen Betrieb«. 1941 entstand ein Barackenlager für Arbeitskräfte: Deutsche, Holländer und Kriegsgefangene unterschiedlicher Herkunft (14 Nationen) wurden hier untergebracht, wie man bei Stefan Wunderl nachlesen kann.
Die Bombardierung Korneuburgs zu Kriegsende hinterließ an der Werft keine namhaften Schäden. Bis zum Staatsvertrag der sowjetischen USIA-Verwaltung unterstellt, übernahm 1955 die DDSG wieder die Leitung. Heute Industrieruine, erinnert die Werft an die einstige Bedeutung der Donauschifffahrt.