SÜSSES ECK
Am Grundstück des ehemaligen Reichsbau-amtes wurde im Rahmen des Wiederaufbaus ein Wohnbau an die Ringstraße gesetzt.

Die 5-geschoßige Anlage mit einem 8-geschoßigen Eckturm operiert ebenso
wie das Ensemble von Franz Sturm und Heinz Rollig neben dem Bahnhof mit der Staffelung der Höhe von Baukörpern. Als Reminiszenz an jene Epoche, als das Espresso in Österreich seinen Siegeszug antrat, versteht sich ein Kaffeehaus in Ecklage. Im Kremser Stadtjournal widmet Thomas Moser 2002 dem Lokal einen Artikel. Dort ist nachzulesen, dass die Original-einrichtung von Rudolf Vorderegger stammte, jenem Architekten, der auch die Aida-Filialen der Wiener Konditoreikette ausstattete. Nicht nur die Möblierung, etwa die Tische mit abgerundeten Kanten, sondern auch die Mosaikfliesen am Boden sind Zeitzeugen. In der Vitrine sind Mehlspeisen zu finden, die kulinarischen Modeerscheinungen der Jetztzeit wacker trotzen. Die Cafétière Renate Goll-Wilhelm hält ihr Lokal in Schwung. Die Wände sind in Terrakotta gestrichen, und bei der letzten Renovierung erfolgte ein sanfter Relaunch der Ausstattung. Die gestreifte Markise in Rot und Weiß, unter der man im Freien sitzen kann, vermittelt das Flair der Entstehungsjahre.