Bergknappensiedlung Puchberg
2734 Puchberg
Zum Neubau 1
Neunkirchen
Industrieviertel
Wohnhaus Siedlung
Holz
ausgeführt
Fertigstellung: 1922
47° 47' 29'' N
15° 54' 54'' E
Für das Grünbacher Steinkohlebergwerk wurde Anfang der 1920er Jahre, in etwa zur Zeit als der Betrieb einen Höchststand von 1.450 MitarbeiterInnen hatte, in Puchberg am Schneeberg eine Bergknappensiedlung errichtet. Die Pläne stammten von Architekt Henry G. Jaeger.
In etwa zeitgleich entstand die Knappensiedlung im Kärntner Hüttenberg von Theiss & Jaksch.
Der Grünbacher Betrieb, der seit 1827 den Abbau betrieb, ließ die Briketts im nahe gelegenen Höflein pressen. Durch den Wegfall der Steinkohlebetriebe der ehemaligen Monarchie wurde Grünbach zum größten heimischen Steinkohleproduzenten, selbst die Weltwirtschaftskrise überstand man. Trotz sowjetischer Beschlagnahmung nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde das Bergwerk 1946 verstaatlicht. Noch 1960 arbeiteten etwa 900 Menschen für den Betrieb. Mit dem Aufschwung der neuen Energieformen wurde jedoch 1965 das Werk stillgelegt. Ein privates Bergbaumuseum erinnert an den Kohleabbau. Wie in ein Freilichtmuseum versetzt fühlt man sich, wenn man vor der Bergknappensiedlung in Puchberg steht. Die vier Baracken zu je sechs Wohnungen, als „Arbeiterhäuser“ in Holz errichtet, sind weitestgehend original erhalten. Nur das Wirtschaftsgebäude, in dem zur gemeinsamen Nutzung Waschküche, Aborte und Backofen untergebracht waren, wurde mit dem Einbau der Sanitäranlagen inklusive Senkgrube nicht mehr benötigt.