Die Wohnanlagen in Pressbaum verstehen sich durch den sparsamen Landverbrauch als Reaktion auf die fortschreitende Zersiedelung von Pressbaum. Das Zentrum der Wienerwaldgemeinde ist nicht akzentuiert, entlang der Straße wuchern Einfamilienhäuser.

Das Wohnprojekt teilt sich in zwei Anlagen aus der Zeit 1988-1992 und 1992-1996. Aufgrund eines ungerechtfertigten Eingriffs der Baubehörde – eine Drehung des späteren Bauteils um 90 Grad – konnte die Planung nicht wie ursprünglich vorgesehen realisiert werden.
Der frühere, östliche Bereich teilt sich in zwei Zeilen, die sich senkrecht zum Hang entwickeln, während der spätere, westliche Teil parallel zum Hang orientiert ist. Die Besonnung von Wohnprojekten am Nordhang stellt generell eine Problematik dar. Die Anlage von 1992 löst die Frage sehr geschickt: Die Grundrisse wurden gespiegelt, um gegengleich Vormittags- bzw. Nachmittagssonne einzufangen. Pro Baukörper wurden drei Wohnungen eingerichtet. Deren jeweils drei Ebenen, die mit einer Kaskadentreppe verbunden sind, öffnen sich vom Aufenthaltsraum aus zum Freiraum – auf Terrassen und Gärten – hin. Die Schichtung von öffentlichem über halböffentlichem bis hin zu privatem Raum ist genau durchdacht. Kistenförmige Windfänge aus Sperrholz erschließen die Wohnungen. Die gesamte Anlage vermittelt durch Öffnungen und Durchblicke eine angenehme Transparenz. Ein steiler Zugangsweg befindet sich mittig. Als Endpunkt der Erschließungsachse steht eine alte Linde.