Das Haus im Apfelbaum ist manifest gewordenes Raumlabor des Architektenpaars Dreer2. Michaela und Andreas Dreer waren in diesem Fall nicht nur die Architekten, sondern auch die Bauherren, die sich eine Wohn- und Ateliervisitenkarte realisierten.

Am unteren Teil der steil abfallenden Parzelle ist eine ineinander verzahnte Agglomeration mehrerer Bauteile entstanden, die sich zu einem Cluster des Wohnens und Arbeitens zusammenfügen. Zu einem besteht das Haus aus dem aus den 1930er Jahren stammenden, längs zum Hang verlaufenden Altbau. An diesen schließt parallel ein langgezogener Quader sowie ein keck zum Tal hin vorspringeder metallischen Würfel, der mit schmalen Metallstützen auf der Terrasse landet. Der Bestand wurde mit einer Lärchenschalung verkleidet, die Neubauten hingegen mit Aluminium. Die Wohn- und Arbeitsräume befinden sich in den metallischen Kuben. Der Materialwechsel von Holz und Metall ist auch ein orientierender Wechsel der Zeitschichten von alt und neu. Der seitliche Eingangsbereich wird vom vorgelagerten Riegel des Wohntrakts schützend überdacht und gibt den Blick auf den alten Apfelbaum frei. Die große Glasfront verbindet die Terrasse mit der Wohnküche, die über das bewaldete Tal schaut. Herrscht nach außen Materialdifferenzierung, so wirkt im Inneren die Geerdetheit der Massivbauweise und das dunkle Industrieparkett. Schiebeelemente sorgen hier für die notwendige Flexibilität, um Arbeiten, Wohnen und Leben im Raumlabor miteinander zu verbinden. Die gelochten Metallpaneele dienen als beweglicher Sonnenschutz und übersetzen die Struktur der Materialität in Licht-, Schatten- und Raumwirkungen im Inneren.