Aufbahrungshalle Friedhof Hinterbrühl
2371 Hinterbrühl
Eichbergstraße
Mödling
Industrieviertel
Kirche Kapelle
Sonderbauten
ausgeführt
Planung: 1975
Fertigstellung: 1978
48° 5' 13'' N
16° 14' 20'' E
Der Hinterbrühler Friedhof mit seinen zahlreichen historistischen und neoklassizistischen Grabdenkmälern wurde im Jahr 1840 angelegt. Die Mitte der 1970er Jahre geplante Aufbahrungshalle stammt von Helene Koller-Buchwieser.
Ein schlichter, rechteckiger Baukörper fügt sich unauffällig dem bestehenden Friedhof ein, der um 1980 von der Architektin Hermine Eisenmenger-Sittner, die in der Hinterbrühl ihr Büro hatte, erweitert wurde. Alle Sakralbauten von Koller-Buchwieser, die ihre Erfahrungen mit Kirchenbauten im Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg sammelte und bis 1947 die Bauarbeiten am Wiener Stephansdom geleitet hatte, zeichnen sich durch extreme Zurückhaltung in den Fassaden und eine betont einfache, verschlossene Außenwirkung auf. Die Raumwirkung im Inneren jedoch, wie bei der kleinen Kirche im Tal in Pernitz aus dem Jahr 1946 oder der evangelisch-katholischen Doppelkirche von 1954 für das Jungarbeiterdorf Hochleiten Gießhübl-Hinterbrühl, das 1997 geschlossen worden ist, wurde immer durch konsequente Lichtführung und konzentriert atmosphärische Sakralität betont. In Anpassung an regional verbreitete Dachformen setzte Koller-Buchwieser auf die schlichte Schachtel der Aufbahrungshalle ein Satteldach, das asymmetrisch ausgeformt ist.
Text: Elke Krasny