architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Kläranlage Ybbsitz

Ort

3341 Ybbsitz
Knieberg 61
Amstetten
Mostviertel

Bautentyp

Sonderbauten

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Baubeginn: 2004
Fertigstellung: 2005

ArchitektIn

Zeitlhuber Richard Architekturbüro (10)

Ingenieurswesen

Schulz (1)

BauherrIn

Marktgemeinde Ybbsitz (3)

Lage

47° 56' 29'' N
14° 51' 18'' E


Lageplan Lageplan

Eine Skulptur, die rostet
Weit entfernt vom Ortskern der Marktgemeinde Ybbsitz stehen die beiden in ihrer Materialität, ihrer Form und Farbe markanten Baukörper der neuen Kläranlage im Gelände. Starker Kontrast mit der umgebenden Landschaft.

Die Behausung für eine Maschine, die Schlammpresszentrifuge, wurde in ein plastisches Zeichen in der Landschaft transformiert. Die beiden schräg voneinander wegstrebenden Baukörper wirken durch ihre skulpturale Durchformung. Nicht nur die Form kommuniziert, dass es sich um eine besondere Lösung für eine Kläranlage handelt, sondern auch das Material. Die beiden Hüllen setzen sich voneinander ab, aus rostigem, rauen Cortenstahl die eine, aus silbern glänzendem, glatten Titanblech die andere. Die rostend braunrötliche Haut des Maschinenhauses spielt an auf die Lage von Ybbsitz an der Eisenstraße. Einerseits wird der historischen Dimension der Eisenverarbeitung eine Referenz erwiesen. Andrerseits schwingt im auffälligen Alterungsprozess des Rostens auch die nachindustrielle Überführung der Eisenstraße in lokale touristische Anziehungspunkte mit. Neben dem Maschinenhaus ist das niedrigere silberne Gebäude für Werkstatt und Lager. Der Klärschlamm wird mit einer Zentrifuge entwässert, dann in ebenfalls in dem Gebäude befindliche Abfallcontainer gefüllt, die Reststoffe in die Müllverbrennungsanlage abtransportiert. Die technische Planung der Kläranlage wurde von dem Kremser Büro Dr. Schulz durchgeführt.
Infrastrukturbauten sind in hohem Ausmaß öffentliche Bauten, Bauten, die öffentlich sichtbar werden. Die spezifische Ästhetik von Infrastrukturbauten prägt die Umgebung, sie werden zu orientierenden Merkzeichen im urbanen wie im ländlichen Raum, wiewohl sie oft für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Das Maschinenhaus ist, wie Richard Zeitlhuber es audrückt, „ein Prisma für den Schlamm“. Im Vorfeld gab es in Ybbsitz, Bürgermeister Josef Hofmarcher ist sehr architekturinteressiert, heftige Debatten, doch seit Fertigstellung schlug die Skepsis gegenüber der rostenden Skulptur in Begeisterung um.

Text: Elke Krasny
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