VIT Betriebsgebäude
3041 Asperhofen
Innovationsstraße 2
St. Pölten
Mostviertel
Industrie Bürobauten
Glas
Stahl
ausgeführt
Planung: 2002
Fertigstellung: 2003
Gmeiner Haferl Bauingenieure ZT GmbH (1)
48° 14' 10'' N
15° 55' 10'' E
Ein Showroom streckt die Fühler aus
Im Gewerbegebiet von Asperhofen ist ein Showroom der besonderen Art entstanden. Von der Bundesstraße wird der Blick der täglich 20.000 Vorbeifahrenden wie magisch angezogen: VIT-Showroom von querkraft Architekten.
Das steile Hanggrundstück wurde nicht kostspielig begradigt, sondern als dramaturgisches Mittel des Herzeigens eingesetzt. An Stelle von aufwändigen Stützmauern, schießt eine 50 m lange, silberne Röhre aus dem Hang heraus. Genial spielt diese Röhre mit der Ökonomie der Aufmerksamkeit, vom Auto aus führt kein Blick an dem Bau vorbei. Die große Röhre beginnt am höchsten Punkt des Hangs. Sie steht auf vielen unregelmässigen Stützen, unter diesem Pendelstützenwald befinden sich die Parkplätze, und endet in einer Höhe von sechs Metern über dem Boden. Das Ende der Röhre ist ein Riesenfenster, das auch im Vorbeifahren für eine Momentaufnahme das Hauptprodukt von VIT sichtbar macht: Fenster und Wintergärten. Ein Showroom mit autogenem Blick. Über einen seitlichen Fühler, den das Gebäude ausstreckt, gelangen die tatsächlichen Käuferinnen und Käufer über eine lange Treppe in die Hauptöhre, den schrägen Präsentationsraum mit Landschaftspanorama. Im zweiten, nach oben ausgestreckten Fühler, hat Bauherr Oswald Vit sein Büro. Expandiert die Firma, so kann mit den vorgefertigten Stahlteilen weiter gebaut werden. So wie der Blick von außen angezogen wird, hat man umgekehrt von innen Weitblick aus dem Gebäude und dem Chefbüro. Und die herausragende architektonische Lösung fand so nicht nur einen anderen Umgang mit der steilen Hanglage, sondern auch eine dramaturgisch perfekte Lösung die eigentlichen Produkte, die hier verkauft werden, also Fenster und Wintergärten, in Szene zu setzen. In der Kargheit der Repräsentation liegt die exponiert dramatische, starke Geste.
Text: Elke Krasny