IN DEN WIND GEWÜRFELT
In einer Kulturlandschaft wie der des
Weinviertels ist die Gestaltungsaufgabe nicht auf den gebauten Raum in den Gemeinden beschränkt, sondern auf die Landschaft und deren Neuinterpretation erweitert.

Das Windwürfelhaus von Eva Afuhs ist Teil des größeren, insgesamt 500 ha umfassenden Projekts Kulturlandschaft Paasdorf. Im Jahr 1995 setzte sich die Stadtgemeinde Mistelbach das Ziel, diese strukturschwache und zunehmend weniger genutzte Landschaft nicht nur durch künstlerische Eingriffe neu zu definieren, sondern auch als Landschaftsraum zu erhalten. Ein Rad- und Kulturwanderweg erschließt das Areal.

Die Künstlerin Eva Afuhs, die zuletzt als Kuratorin im Museum Bellerive tätig war und 2011 bei einem Verkehrsunfall in Zürich tödlich verunglückte, schuf aus Stahlplatten eine aus Haus und Mantel bestehende Skulptur. Letztlich sind es die Kräfte des Windes und deren Berechnung, die sowohl die Form als auch die Platzierung dieser Skulptur in der Landschaft bestimmten. »Es rollt ein räumlich genau definiertes Objekt einen Hügel hinunter. Die Bewegung hat ihren Ausgangspunkt an dem einen Ende des Feldes. Auf der anderen Seite des Hügels endet sie, und der Würfel erstarrt in seiner Position«, so Afuhs. Die identen Stahlelemente dieser Arbeit, die in der Tradition der Land Art steht, sind einmal als Mantel ausgebreitet, einmal zum Würfel gefaltet.