architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Fassadengestaltung Schloss Lengenfeld

Ort

3552 Lengenfeld
Langenloiserstraße 50
Krems a.d.Donau
Waldviertel

Bautentyp

Kunst im öffentlichen Raum

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1972

KünstlerIn

Johann Fruhmann (1)

Lage

48° 28' 18'' N
15° 36' 9'' E


Lageplan Lageplan

INFORMELL AN DER SCHLOSSFASSADE
1970 erwarb das Künstlerpaar Christa Hauer-Fruhmann und Johann Fruhmann das verfallene Schloss Lengenfeld und machte es zu einem Zentrum moderner Kunst.

Der Ursprung des Schlosses geht auf das 16. Jahrhundert zurück, ein Brand im Jahr 1880 zerstörte den Bestand jedoch schwer. Heute besteht das Schloss aus vier gleichartigen Trakten, die um einen Innenhof mit Arkadengang angeordnet sind. Ein deutliches Zeichen setzte Johann Fruhmann, ein Vertreter des Informell und abstrakten Expressionismus, mit einer künstlerischen Intervention an der Fassade. Mit überdimensionalen Rundbögen in Sgraffito, einer historischen Putztechnik, »dekorierte« er die Außenfassade des Schlosses. Im Gegensatz zu historischen Sgraffitos ist Johann Fruhmanns Technik allerdings reduziert abstrakt und nimmt nicht die gesamte Fassade ein. Die Rundungen wirken harmonisch und balancereich, ihre Weichheit
lyrisch einnehmend, abseits jeglicher geometrischen Strenge. Diese Sgraffito-Arbeit unterstreicht, wie der Kunstexperte Peter Baum schreibt, »die in der neueren Kunst eher seltenen, außergewöhnlichen Fähigkeiten Fruhmanns für monumentale und trotzdem die nötige Sensibilität wahrende,
frei umgesetzte Auftragsarbeiten«. Johann Fruhmann starb überraschend 1985 im 57. Lebensjahr in Lengenfeld.

Text: Andrea Nussbaum
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