Haus Piuck
2380 Perchtoldsdorf
Hochstraße 102
Mödling
Industrieviertel
Einfamilienhaus
Ziegel
ausgeführt
Fertigstellung: 1929
48° 7' 44'' N
16° 15' 31'' E
Von den Architekten des „Erzherzog-Rainer-Militärspitals“ – heute Hanuschkrankenhaus – stammt ein Einfamilienhaus in Perchtolsdorf. Die Wagner-Schüler und Atelierpartner Heinrich Schmid und Hermann Aichinger führten in Wien ein erfolgreiches Büro.
Ihre Karriere begann vor Beginn des Ersten Weltkrieges (Gartensiedlung in Lainz), setzte sich unter dem „Roten Wien“ (Wohnhausanlagen wie z.B. Rabenhof) fort und wurde weder unter dem Ständestaat (RAVAG-Gebäude) noch in der Zeit des Dritten Reiches (Industriebauten) unterbrochen.
Beim Haus in Perchtoldsdorf für Alois und Aloisia Piuck aus Wien kommen, so Paul Katzberger in seiner Kunsttopographie, Gestaltungselemente der Neuen Sachlichkeit zum Tragen. Während das erste Großprojekt des Büros, die Gartenstadt der Siedlungsgenossenschaft „Ostmark“ in Wien-Lainz, die heutige Küniglbergsiedlung, im Zeichen des Heimatstils in einer speziell deutschen Ausrichtung stand – Schmid hatte in Berlin Praxisjahr verbracht–, ist in Perchtoldsdorf die Ausführung deutlich nüchterner. Die Fenster mit horizontaler Sprossenteilung sind hervorgehoben: in der straßenseitigen Ansicht im Obergeschoss mit einem Sohlbankgesims, ebenerdig durch ein Kordon- oder Stockwerksgesims bei den einflügeligen Fenstern. Diese Balken bilden den Fenstersturz. Gartenseitig fassen zudem Pfeiler in Klinkerziegeln die Fensterreihen zu einer Einheit zusammen. Das unterkellerte Haus mit flachem Satteldach spricht eine klare, symmetrische Formensprache.