Im Zweiten Weltkrieg adaptierte Franz Kaym Raxwerke sowie Flugzeugwerke. Davor hatte er für Hubert Gessner, den man 1938 mit dem Berufsverbot belegte, gearbeitet. Auf dem Gelände der Raxwerke, ehemals eine Lokomotivfabrik, wurde 1942 eine von Serbien transferierte Fabrikshalle wiederaufgestellt.

In dieser Halle waren 1941 als Vergeltung für einen Angriff der Partisanen 1700 Personen in Kraljevo von der Deutschen Wehrmacht massakriert worden. Ab 1943 wurde in der "Serbenhalle" die V2 Rakete produziert. Direkt angeschlossen, befand sich das "SS-Arbeitslager Wiener Neustadt" der Rüstungsindustrie, ein Außenlager des KZ Mauthausen mit etwa 1000 Menschen. Ein Bombenangriff der Alliierten zerstörte 1943 die Rax-Werke. Die "Serbenhalle" mit den Ausmaßen 300 x 70 x 30 m blieb bestehen. Heute wird sie als Lagerhalle benutzt.

Markus Grabenwöger und Michael Rosecker gestalteten 2005 eine eindringliche Gedenkstätte in moderner Formensprache. Die Halle liegt an der mit Betriebsreklamen reich ausgestatteten Pottendorferstraße. Eine prominent platzierte Leuchtreklame widersetzt sich der Realitätsverdrängung: Weiß auf Rot liest man: "Immer irgendwer! Immer irgendwo! Immer irgendwann!" Ein Stacheldraht bildet eine Zäsur, darunter steht: "Nie ich? Nie hier? Nie jetzt?" Das Denkmal kommt ohne greifbare Präsenz der Opfer aus und vermittelt auch den nachfolgenden Generationen ein Bewusstsein für die Verbrechen des Nationalsozialismus.