Erlöserkirche
2700 Wiener Neustadt
Brunnerstraße 5-7
Wiener Neustadt (Stadt)
Industrieviertel
Kirche Kapelle
Holz
Ziegel
ausgeführt
Baubeginn: 1931
Fertigstellung: 1932
47° 48' 40'' N
16° 13' 1'' E
Die Halle einer stillgelegten Leder- und Schuhfabrik, die 1919 am Stadtrand von Wiener Neustadt beim Bahndamm der Schneebergbahn errichtet worden war, wurde von Clemens Holzmeister 1931/1932 als Sakralbau umgestaltet:
Die „Erlöserkirche“ ließe vom Namen her eine evangelische Pfarre vermuten. Bei der Einweihung führte der neue Wiener Erzbischof seine erste liturgische Handlung aus: Theodor Innitzer, dessen Haltung zum NS-Regime u.a. in Rolf Hochuths Theaterstück „Der Stellvertreter“ kritisch beleuchtet wird. Zu den Neuerungen der Umgestaltung des Industriebaus zur Kirche gehört die Glockenmauer mit Holzkreuz, die an Bauwerke im Orient erinnert. Über einen eingefassten Kirchenplatz gelangt man zur angefügten Eingangshalle. Die Sichtziegelmauern des alten Gebäudes wurden beibehalten.
Im Saalraum löst sich das Presbyterium bühnenartig über Holzeinbauten vom Laienraum ab. An der Ostwand befindet sich ein Holkruzifix, das Anton Hanak bzw. ein Schüler gestaltet hat. Von Thiem-Samassa stammen die Kreuzwegbilder in Hinterglasmalerei, von Hans André die Madonnenstatue. Die Meublage kam von Holzmeister selbst: Er entwarf Chorschranken und Kirchenbänke. Bei der Generalsanierung durch Baumeister Rupert Dinhobl wurden die alten Fabriksfenster durch neue ersetzt sowie die zentral im Kirchenschiff gelegenen Stützen entfernt.
Der prächtiger Obstgarten umgibt nach wie vor die Erlöserkirche.