Mit der neuen Bezirkseinteilung vom 15.10. 1938 wurde Schwechat und Umgebung zum 23. von 26 Wiener Gemeindebezirken. Als Industriegemeinde benötigte die Stadt zahlreiche Siedlungen.

Wegen der Raffinerie wurde Schwechat zu einem wichtigen Angriffsziel der Alliierten. Beim Bombardement vom 14.2. 1945 wurden sowohl große Teile der Luftwaffensiedlung in der Himbergerstraße wie auch die Werkssiedlung der Heinkel-Werke zerstört. Von den weiteren Siedlungen sind vor allem die Strukturen bestehen geblieben, die Häuser selbst wurden von ihren Besitzern weitestgehend verändert. Zu den wenigen Bauten, die einen Eindruck des ursprünglichen Charakters wiedergeben, gehört das Haus Steinbockweg 4 in der Erhard-Milch-Siedlung, die 1943/44 von Architekt Alexander Kratky in Riegelbauweise mit Holzfertigteilen umgesetzt wurde. Das Haus besitzt eine Holzfassade. Wie lange noch, ist fraglich. Als Notsiedlung wurden unter der Bezeichnung „Kalter Gang“ Häuser durch verschiedene Architekten in der Hutweidenstraße errichtet. Die Eisenbahnersiedlung wie auch die Reichsbahnsiedlung Kledering basierten im Gegensatz zur städtebaulich bewusst durchgeplanten Dr.-Robert-Ley Siedlung nicht auf einem einheitlichen Bebauungsplan. Die OMV-Gefolgschaftssiedlung von Architekt Walter Floral in Mannswörth stand Werksangehörigen der Raffinerie zur Verfügung. Die Planung der Doppelhäuser der Kleinsiedlung unterschied zwischen Arbeitern und Ingenieuren. Den Technikern stand mit 107 m2 gegenüber den zahlenmäßig überlegenen Arbeiterhäusern von jeweils 70m2 mehr Wohnfläche zur Verfügung.