Haus Gia. Klosterneuburg
3400 Klosterneuburg
Adalbert Stifter Gasse 31-33
Wien - Umgebung
Industrieviertel
Einfamilienhaus
Holz
Glas
ausgeführt
Planung: 1990
Fertigstellung: 1992
48° 18' 26'' N
16° 18' 3'' E
Eine am Rande des Wiener Walds gelegene Klosterneuburger Jahrhundertwendevilla sollte erweitert und zugleich so geöffnet werden, dass die spektakuläre Hanglage und der Garten sich dem Haus inniglich verbinden. Walter Stelzhammer nutzte die vorhandenen Mittel und erweiterte sie gekonnt.
In einem neu zu errichtenden Gartentrakt sollten Kinderzimmer sowie Badezimmer und ein Wohnraum mit Schlafmöglichkeit untergebracht werden. Die vier Ebenen des Zubaus gehen vom Altbau aus. Stelzhammer setzt auf die Idee des Loosschen Raumplans und entfaltet auf vier Ebenen, sich in den Hang einfügend, zuunterst der Kinderbereich und darauf den lichtdurchfluteten Elternbereich, der sich mit großen Schiebetüren auf die Sonnenterrase öffnet sowie weiters zu einer Dachterrasse führt. Das Spiel der Materialien ist funktionell wie atmosphärisch: die Ziegelmauer schirmt nordseitig massiv ab, die Holzständerkonstruktion setzt auf luftige Öffnung, das schirmartige Dach legt sich ebenso schwebend wie schützend über den leichten gläsernen Zubau, der im Gegensatz zum signifikant großbürgerlichen Repräsentationsgestus der bestehenden landschaftsdominierenden Villa auf landschaftsnahe Öffnung und Heranholung setzt. Hier geht es nicht mehr um ein wahrgenommenes Stehen in der Landschaft, sondern um ein wahrnehmendes Sein mit der Umgebung. Im Zubau zeigt sich das geänderte Landschaftsverhältnis und die transparente Gestik des Außenbezugs im ausklingenden 20. Jahrhundert.
Text: Elke Krasny