Als Neubau lag die Kirche in den 1870er Jahren mitten in grünen Wiesen und Weingärten, heute befindet sich der Sakralbau in erhöhter Lage der Scheffergasse, in der Einmündung der Rupprechtgasse, mitten im Wohngebiet.

Nach der Gumpendorfer Kirche in Wien von 1849 zählte Mödling, das damals der Wiener Pfarrgemeinde A.B. angehörte, zum zweiten Kirchenneubau der Region in dieser Zeit. Von großer Relevanz waren die Aktivitäten von Kurator Heinrich Rupprecht, nach dem bereits 1871 die bereits erwähnte Straße benannt worden war. Er spendete den Baugrund, Kirchenfenster, Bauholz sowie die Zimmermannsarbeiten. Architekt war Eugen Sehnal, ein Ferstel-Schüler.

Die nach Westen orientierte Saalkirche ist historistisch gehalten. Hauptfassade wie auch Innengestaltung sind im Stil der Renaissance gehalten, die als Epoche der Reformation und des Humanismus bewusst gewählt worden war. Sgrafitto-Ornamante dienen der an der gestaffelten Neorenaissance-Fassade mit achtseitigem Glockenturmaufsatz als Schmuck. Die Flügelmauern mit Säulenbalustraden sowie die Flankenbauten sind streng symmetrisch angelegt.

Im Inneren dominiert der Kanzelaltar als deutliche Abgrenzung zum katholischen Kirchenbau. Altartisch und Taufsteil stehen auf einem halbkreisförmigen Podest. Als Muldengewölbe ausgeführt, stellt die Decke eine Spitztonne dar, die über einen rechteckigen Grundriss gespannt wurde. Eine eingezogene Orgelempore befindet sich an der Ost-Seite.