architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Straßenbezeichnung Kematen

Ort

3331 Kematen/Ybbs
Amstetten
Mostviertel

Bautentyp

Städtebau Freiraum

Projektstatus

ausgeführt

Chronologie

Fertigstellung: 1967

Lage

48° 1' 34'' N
14° 46' 9'' E


Lageplan Lageplan

Über ein ungewöhnliches Straßennamen-Netz verfügt die Gemeinde Kematen an der Ybbs. Das traditionelle historische Adressbezeichnungssystem, das die Chronologie der Bebauung abbildete und keiner topologischen Orientierung folgte, da Kematen 20 dann durchaus neben Kematen 351 zu liegen kommen konnte, wurde in den fortschrittlich gesonnenen 1960er Jahren als überholt empfunden.

Obwohl es Nachbargemeinden wie Biberbach gibt, die bis heute an dieser Art der Adressbezeichnung festhalten. Derzeit laufen die Bezeichnungen von 1. Straße bis 35. Straße, links und rechts der Bundesstraße in gerade und ungerade Zahlen geteilt. Auch der Ortsteil Heide wurde in derselben Weise benannt und hat derzeit 1. Straße bis 25. Straße aufzuweisen. Vom 1. Oktober 1967 ist ein Häuserverzeichnis im Gemeindeamt aufbewahrt, das die Umstellung von der Altnummerierung auf die neuen Straßen auflistet. Mythen ranken sich um den Ursprung der neuen Straßenbezeichnungen. Da es keine historisch gewachsenen Strukturen der Benennung gab, auf die man hätte rekurrieren können und auch keine naheliegenden Namen, setzte man auf Kulturtransfer. Gewerbetreibende aus Kematen lieferten nach einem New York-Besuch die Initialzündung. Sie schlugen vor, das aus dem New Yorker Stadtplan ersichtliche numerische Bezeichnungssystem auf Kematen zu übertragen. Übersichtlichkeit und Modernität, das versprach die sachliche Namensgebung, die man für eine Industriegemeinde als adäquat empfand.

Text: Elke Krasny
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