Ein Exempel von einer Badehütte

Als in den 1920er Jahren die Wiener die Greifensteineraulandschaft entdeckten und die Pfahlbaubesiedlung des immer wieder von Überschwemmung ebenso wie von Gelsen regelmäßig heimgesuchten Gebiets begannen, hielt man sie schlichtweg für Exzentriker.

Auch regelrechte Badehausarchitekturen, wie von Ernst Schwadron, sind damals in der Pionierzeit der Sommerfrischler entstanden. Vereinzelt gibt es auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts Sensibilität und Bewusstsein für das nunmehr ganzjährig nutzbare Badehaus mit Stil. Der Architekt Andreas Fellerer hat das eigene, aus Familienbesitz stammende Häuschen von 1928 respektvoll erweitert. Das Flair des über dem Boden schwebenden Erdgeschosses sollte erhalten bleiben. Eine in nur drei Stunden aufgestellte Stahlunterkonstruktion trägt den vorgefertigten Holzzubau, der sich als schlichte Schachtel an den Bestand fügt. Ein niedrigerer Teil stellt die Verbindung zwischen Alt und Neu her, die höhenmäßig völlig gleich sind. Eine großzügige Terrasse kragt in den Garten aus. Auch die bestehende Terrasse wurde verlängert und ist ebenfalls vom Zubau aus erreichbar. Unter dieser Auskragung sitzt man auf einem Holzrost auch bei sommerlichem Regen gemütlich draußen. Die graue Farbe des bestehenden Häuschens mit ihren strahlend weißen Fensterläden wurde im Neubau zitiert, grau ist die Schachtel, hell sind die dezenten Rahmen der großen quadratischen Fensterröffnung des westorientierten Wohnzimmers. Ostseitig wurden knapp dimensioniert Bad und Schlafzimmer untergebracht.