Als Direktionsvilla 1928/29 nach Plänen der Baufirma Prokop, Lutz & Wallner erbaut, stand das Gebäude über viele Jahrzehnte in enger Verbindung zur Glanzstoff-Fabrik und später leer. Die aktuelle Nutzung erfolgt durch den islamischen Kulturverein von St. Pölten. Ein Umbau ist in Planung.

Die große zweigeschossige Villa mit Walmdach ist großzügig mit Grünflächen umgeben. An der imposanten Südfassade mit ihrer großen Veranda ist im Erdgeschoss eine Terrasse vorgelagert. Zwischen zwei rundbogigen Fenster, die sich als Motiv an den vier Dachhäuschen wiederholen, liegt der Eingang. An der Westfassade befindet sich ein Wintergarten in Glas-Eisenkonstruktion, der durch einen verglasten Verbindungsgang mit dem Hauptgebäude verbunden ist. Der pavillonartige Wintergarten stammt von der ehemaligen Villa am Mühlweg 60c, die als ursprüngliche Direktorenwohnung genutzt, bei der Fabrikserweiterung aufgegeben worden war.

Die Villa wurde in den Jahren 1938 und 1943 innen baulich verändert. Besondere Erwähnung verdient der Umbau des Hauses zu einem Kindergarten bzw. Kinderhaus des Glanzstoffwerks durch Margarete Schütte-Lihotzky 1953/1954. Bei ihrer Adaptierung der Innenräume wurde die äußere Erscheinung weitestgehend beibehalten.