Mit dem Bau der “Ersten Österreichischen Glanzstoff-Fabrik” 1905 – 1908 wuchs der Bedarf an Wohnraum für Betriebsangehörige. In zwei Bauphasen wurde zwischen Kupferbrunnstraße, Fuchsenkellergasse, Urbanstraße und Gerdinitschstraße die Kupferbrunnsiedlung errichtet.

Die erste Bauphase ab 1914 wurde wegen des Ersten Weltkrieges unterbrochen, ein Teil bis 1918, der Rest bis 1923 fertiggestellt. Die zweite Bauphase erfolgte 1924/25. Die Firma Prokop, Lutz und Wallner entwarf die Pläne zur großflächigen Siedlung, die heute nur mehr teilweise im Originalzustand erhalten ist. Speziell Eternitverkleidung ist als Relikt der Umbauten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu finden. Die Ein- bis Vierfamilienhäuser variieren im Typ: Die kleineren Hauseinheiten sind eingeschossig, verfügen jedoch über ausgebaute Dachgeschosse. Die giebelständigen Häuser haben entweder Bogen- oder Satteldächer. Die größeren Wohnhäuser dagegen fügen sich jeweils aus zwei giebelständigen Einheiten zusammen, die einen Mittelteil mit Sattel-, Walm oder Bogendach flankieren. Doppelhäuser dominieren die Wohnzeilen: Zwei- und Vierfamilienhäuser, bei denen die Grundrissenheiten symmetrisch gespiegelt sind.

Während in direkter Nähe der Glanzstoff-Fabrik auch Beamtenwohnhäuser und Villen errichtet wurden, liegen die Arbeiterwohnhäuser der Kupferbrunnsiedlung etwas abseits, heute in direkter Nähe zur Wohnhausanlage Kupferbrunnberg aus dem Jahr 1992.