Für das eigene Wohnhaus setzte Architekt Haselmeyer am westlichen Stadtrand von St. Pölten auf eine kleine Parzelle ein Haus, dessen Form sich aus den Mindestabständen zu den Anrainern und den Straßenfluchten ableitet.

In sanftem Ocker gehalten, passt sich das Haus bewusst der Umgebung, speziell dem direkt angrenzenden Zweifamilienhaus aus den 20er Jahren an. Die Veranda, die an der stark windanfälligen Westseite liegt, wurde verglast. Durch die Verbauung der Umgebung war es nur möglich, lediglich einen schmalen senkrechten Fensterschlitz nach Süden zu setzen. An der Ostseite liegt straßenseitig im Obergeschoss ein geschütztes Freiluftatrium. Mitunter können die Hausbewohner die Kommentare der Passanten, die am Haus vorbeigehen, mitverfolgen, während sie im offenen Atrium die Ausblicke genießen. Besonderen Stellenwert widerfährt dem Keller, der von Architekt Haselmeyer – einem leidenschaftlichen Trompetenspieler – für seine Musik, jedoch bei professionellem Schallschutz genutzt wird. Das Untergeschoss konnte durch die Absenkung des Gartens natürlich belichtet werden, zudem leitet eine durchgehende Glaswand vom zentralen, ebenerdigen Wohnraum das Licht direkt in den Keller weiter. Der Ockerton der Hausfassade setzt sich im warmen Steinboden ebenso wie bei der Möblierung fort. In seiner eleganten Schlichtheit knüpft das Haus an die Tradition der Brünner Funktionalisten der 20er Jahre an.