Am Nordrand von Tulln liegt das „Komponisten-Viertel“, das in der Bevölkerung seinen Namen aufgrund der Straßenbezeichnungen erhielt. Entlang der Franz-Léhar-Straße befindet sich links und rechts der Fahrbahn die Siedlung von Erich Millbacher.

Die rhythmisch vor- und zurückgesetzten Baukörper sind mit rotbraunem Eternit verkleidet. Die Oberfläche der Häuser trägt stark zum individuellen Charakter der Siedlung bei. Zum Haus gelangt man über einen ebenerdigen Zugang, aber auch über interne Stiegen, die von der Garage ins Hausinnere führen. Beim Grundriss der Häuser wurden im Nebeneinander der Einheiten die Wohnräume jeweils spiegelverkehrt angeordnet, um zu verhindern, dass Privates einsichtig wird. Freien Ausblick in die teilweise noch unverbaute Landschaft haben die Bewohner vom Garten aus, der über 250 m2 verfügt und wie auch die Wohnräume nach Süden hin orientiert ist. Mauern trennen die Gärten der Nachbarn. Die Terrassen liegen auf gleicher Ebene mit den Wohnräumen, eine Stufe darunter das private Grün. Eine weitere Außenfläche stellen die ebenfalls gartenseitig gelegenen Balkone dar. Dass über das Wohnen hinaus auch noch die Home-Office zum Thema gemacht wurde, zeigt sich in der Berücksichtigung eines Arbeitsbereichs im Grundriss, die in Anbetracht der Entstehungszeit der Siedlung in den frühen 1980ern, als Lebens- und Arbeitswelt noch weitaus weniger verschränkt waren, als bemerkenswertes Detail anzusehen ist.