Stadtsäle St. Pölten
3100 St. Pölten
Schießstattring 4
St. Pölten (Stadt)
Mostviertel
Theater Musik Kino
ausgeführt
Fertigstellung: 1959
48° 12' 20'' N
15° 37' 11'' E
Spiegel, Eiche und Mahagoni
Als ”bürgerliche Schießstätte” 1882 errichtet und 1907 durch die Stadt St. Pölten als Veranstaltungsstätte adaptiert, hatte das Gebäude bereits eine bewegte Geschichte hinter sich, als 1955 zwei junge Architekten eingeladen wurden, die bestehenden Säle umzugestalten.
Der damalige Baudirektor Tassilo Lendenfeld besichtigte gemeinsam mit Reinhard Pfoser und Paul Pfaffenbichler auf einer Exkursionsfahrt vergleichbare Bauten. Vorbild wurde der Stadtsaal in Ale. Auf der Rückfahrt, bei einem mitternächtlichen Besuch einer Bar in München, wurden die St. Pöltener Stadtsäle entworfen, die bis heute erhalten sind. Das Restaurant wurde zwischenzeitlich durch unterschiedliche Pächter stark verändert.
Den alten Haupteingang, nunmehr Zugang für das Restaurant, ersetzte ein eingeschossiger Eingangstrakt. Ein elegantes, vorgelagerte Flugdach, das auf zwei schlanken Säulen ruht, markiert den Haupteingang. Nach Durchschreiten des Windfanges gelangt man in das Foyer mit Abendkassen, dann zu den weitläufigen Garderoben, schließlich zum Vestibül mit Bar und Schanktheke und über den grünen Saal zum Stadtsaal. Diesen prägt die rötliche Wandgliederung in Form der Mahagonil Lisenen, das Blau der schweren Vorhänge und das Eichenparkett. Die leuchtenden Kristallmanschetten tragen zur festlichen Stimmung bei. Die Bühnenrückwand aus akustisch berechneten Mahagonielementen ist von senkrecht gerilltem weißem Stuck flankiert. In der verspiegelten Fensterwand können sich die Tanzpaare bei Bällen selbst zusehen.