architekturlandschaft.niederösterreich
Objekt

Glashaus Alte Post

Ort

3340 Waidhofen/Ybbs
Unterer Stadtplatz 35
Waidhofen/Ybbs
Mostviertel

Bautentyp

Lokale Geschaefte

Baustoffe

Holz
Glas

Chronologie

Fertigstellung: 1992

ArchitektIn

PROYER & PROYER ARCHITEKTEN OEG (2)

Lage

47° 57' 37'' N
14° 46' 24'' E


Lageplan Lageplan

Durchblick mit Bestand

Die Alte Post in Waidhofen, vormals ein Gasthof, nun schon lange Zeit als Einkaufsort genutzt, hat mit der kleinen Erweiterung durch einen Glaszubau ein neues Gesicht bekommen, durch das das alte grüßend durchblickt.

Mit dem Zubau zur Alten Post ging es Karin Proyer nicht um radikales Facelifting, das die Fassadenhaut des Bestands kaschierend zum Verschwinden bringt. Vielmehr wurde in der denkmalgeschützten Alten Post ein zurückhaltender transparenter Zubau realisiert, der den Blick auf die alte Fassade freigibt und neue Verkaufsflächen schafft. Man kann das Glashaus der Alten Post exemplarisch begreifen, sowohl als Problemfall wie als Lösung. Was hier aufeinandertrifft, sind die Ansprüche des Denkmalschutzes im Umgang mit historisch schützens- und erhaltenswerter Bausubstanz auf der einen Seite und zeitgenössische Nutzungsansprüche wie Gestaltungsintentionen auf der anderen Seite. Die Lösung, die hier gefunden wurde, setzt auf einen Dialog, der durch den Eingriff alle Dimensionen transparent macht. Der Bestand wird hergezeigt, der neue Raum tritt als Vitrine hinzu und bringt sich klar als zeitgenössischer Verkaufs- und Dienstleistungsraum zum Ausdruck. Die Vitrine als erweitertes Schaufenster in der Kommunikation mit dem Straßenraum hat Tradition. Dieses Problem, in den Erdgeschoßzonen alter Substanz neue Nutzungen unterzubringen und neuen Raum zu gewinnen, ist in vielen mitteleuropäischen Kleinstädten virulent. Die Spezifik der Ansprüche gilt es jeweils zu bedenken, um im konkreten Anlassfall zu Lösungen zu gelangen. Hinzu kommt noch eine Waidhofener Raumspezialität: die der Durchgänge zwischen Zentrum und äußerem Ring. Diese Durchgänge führen die FußgängerInnen direkt durch die Gebäude. Der Durchgang blieb erhalten, erschließt auch den Zubau. Ein schlichtes Holzdach schließt vorspringend den neuen Gebäudeumriss ab. Die bereits bestehenden Geschäfte, ein Friseur wie ein Blumengeschäft, wurden durch die an den Bestand direkt andockenden Glashäuser erweitert. Wie bei vielen Waidhofener Häusern hat auch die Alte Post eine lange Baugeschichte, im Kern auf das Mittelalter zurückgehend, mit großen Umbauten im 19. Jahrhundert, mit einer Revitalisierung in den 80er Jahren. Nun sind mit den beiden Glaskuben zwei Geschäfts-Vitrinenräume hinzugetreten, die in diesem kleinen Eingriff die Auseinandersetzung zwischen Alt und Neu spüren lassen.

Text: Elke Krasny
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Regional Personen Bautentyp Baustoffe